Von der Forschung in die Praxis. Die Infrastruktur zur Herstellung von CAR-T-Zellen wird von MedUni Wien und AKH in zwei klinischen Studien eingesetzt.
Die Universitätsklinik für Transfusionsmedizin und Zelltherapie der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wien haben die behördliche Genehmigung zur Herstellung von CAR-T-Zellen erhalten. Damit zählt die Einrichtung zu den ersten universitären Zentren in Österreich, die diese neuartige Zelltherapie nicht nur anwenden, sondern auch selbst herstellen können. Das Vorhaben wurde durch einen Forschungszuschuss der Stadt Wien sowie durch Mittel der MedUni Wien und des AKH Wien unterstützt.
Was sind CAR-T-Zellen?
CAR-T-Zellen sind gentechnologisch veränderte Immunzellen, die gezielt krankhafte Zellen erkennen und zerstören können; CAR-T steht für „Chimeric Antigen Receptor T-Zellen“. Die Herstellung erfolgt direkt am Standort und ermöglicht eine personalisierte Behandlung. Die neue Infrastruktur wird zunächst in zwei klinischen Studien eingesetzt: zur Behandlung der akuten lymphatischen B-Zell-Leukämie sowie schwerer, therapieresistenter Autoimmunerkrankungen. Der Start der beiden Studien ist für dieses Jahr geplant.
Mit dem Aufbau einer sogenannten Point-of-Care-Herstellung werde eine patientenzentrierte Zelltherapie am universitären Standort etabliert, heißt es in einer Aussendung. Besonderes Augenmerk liegt auf Autoimmunerkrankungen, für die bislang nur eingeschränkte industrielle Lösungen existieren. Die Therapie mit CAR-T-Zellen wurde ursprünglich für bestimmte Blutkrebserkrankungen entwickelt und wird nun auch für andere Indikationen wie schwere Autoimmunerkrankungen geprüft. Die Herstellung umfasst die Entnahme körpereigener Immunzellen, deren gentechnologische Modifikation und die Rückführung in die Patientinnen bzw. Patienten. Die gesamte Prozesskette wird am Universitätsklinikum AKH Wien durchgeführt.