Umfrage. Das Legal Tech Barometer 2025 von Future-Law kommt zu dem Ergebnis, dass bereits 70 % der österreichischen Juristen digitale Legal Tech Tools „flächendeckend“ einsetzen.
„Der Wandel ist Realität. KI ist keine Zukunftsvision mehr. Sie prägt den juristischen Alltag bereits heute“, so Sophie Martinetz, Gründerin von Future-Law, in einer Aussendung. Das Barometer wird von Future-Law gemeinsam mit LexisNexis, Microsoft und der Vereinigung österreichischer Unternehmensjuristen (VUJ) erstellt.
Es untersucht seit neun Jahren jährlich die aktuelle Nutzung, die Herausforderungen sowie die Zukunftserwartungen im Bereich Legal Tech und Künstlicher Intelligenz (KI). Dafür werden Anwälte und Unternehmensjuristen zu ihrer Meinung befragt.
Die Details
Trotz der hohen KI-Nutzung bleiben laut Martinetz diverse Baustellen bestehen: Etwa 40 % der Organisationen haben klare Verantwortlichkeiten für Legal Tech etabliert. Trainings im Umgang mit KI, insbesondere Prompting und kritische Bewertung von Ergebnissen, werden bislang nur in etwa 30 % der Organisationen angeboten, heißt es.
„Wir sehen einen enormen digitalen Nachholbedarf – nicht bei der Tool-Verfügbarkeit, sondern bei den Köpfen dahinter“, so Martinetz. Fehlende systematische Kompetenzentwicklung und mangelndes Change-Management bremsen in ihren Augen vielerorts die Umsetzung digitaler Strategien.
Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick:
- 94 % der Befragten streben durch KI eine Effizienzsteigerung an.
- 45 % erleben die Einführung neuer Tools als ressourcenintensiver als geplant.
- 16 % erreichen ihre gesteckten Ziele „vollständig“ mit den eingesetzten KI-Tools.
- Legal Tech macht derzeit durchschnittlich nur etwa 3 % der Gesamtausgaben von Anwaltskanzleien aus.
Die Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass technische Infrastruktur, kontinuierliche Schulungsinitiativen und eine offene Unternehmenskultur entscheidend für eine erfolgreiche digitale Transformation sind. „Wer heute nicht investiert, riskiert in einem zunehmend digitalisierten Rechtsmarkt ins Hintertreffen zu geraten. Jetzt ist der Moment zu handeln – wer wartet, verliert den Anschluss“, so Martinetz.