Open menu
Bildung & Uni, Tech

AGES entwickelt mobiles Labor für Mensch und Tier

Mobiles Labor Ages EU Mobilise Extrajournal
Mobiles Hochsicherheitslabor (© Jakob Hlous / AGES / beigestellt)

Mödling. Als Teil eines EU-weiten Projekts testet die Agentur für Gesundheit und Ernähurungssicherheit (AGES) ein Labor zur raschen Identifzierung von Krankheitserregern.

Im Rahmen des EU-Projekts Mobilise wird derzeit ein mobiles Hochsicherheitslabor entwickelt, das eine rasche Analyse von Proben aus Human-, Tier- und Umweltbereich ermöglichen soll. Ziel ist es, Krankheitsausbrüche frühzeitig zu erkennen und einzudämmen, insbesondere in Regionen mit unzureichender Labor-Infrastruktur. Der Einsatz des mobilen Labors ist dann vor allem in Ostafrika vorgesehen; damit können Krankheitserreger zeitnah identifiziert und Ausbrüche rasch an die zuständigen Behörden gemeldet werden.

Unabhängiges Labor für Schnelltests

Das Labor befindet sich in einem Lastwagen mit einer Länge von neun Metern und einem Gewicht von rund zehn Tonnen. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit den Kapazitäten eines Labors der biologischen Sicherheitsstufe 3 (BSL-3). Die Energieversorgung erfolgt über Solaranlagen, wodurch der Betrieb der Diagnostikgeräte unabhängig vom lokalen Stromnetz möglich ist.

Für die schnelle Identifikation von Krankheitserregern werden unter anderem Schnelltests für das West-Nil-Virus sowie das Krim-Kongo-hämorrhagische Fiebervirus entwickelt; diese Tests können Ergebnisse innerhalb weniger Minuten liefern. Eine genauere PCR-Analytik ist innerhalb weniger Stunden möglich. Zudem besteht die Möglichkeit einer Gesamt-Genom-Sequenzierung, wobei Labormitarbeiterinnen und -mitarbeiter vor Ort bei der Auswertung der Ergebnisse über eine Online-Plattform von internationalen Expertinnen und Experten unterstützt werden.

Testlauf in Mödling

Der Prototyp des mobilen Labors wird im Rahmen von Feldeinsätzen durch nationale Behörden und Ersthelfer in Österreich, Deutschland, Griechenland und Ostafrika getestet. In Österreich führt dazu die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) Prüfungen am Standort Mödling (Niederösterreich) durch. Nach Angaben von AGES-Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner ist der One-Health-Ansatz zentral für die Bewältigung von Infektionskrankheiten, da dabei die Gesundheit von Mensch, Tier, Pflanze und Umwelt gleichermaßen betrachtet werden kann. Denn eine enge Zusammenarbeit zwischen Veterinärbehörden und Laboren gilt als wesentlich für den Schutz der Tiergesundheit, der Lebensmittelsicherheit und der öffentlichen Gesundheit.

Das von der EU im Rahmen des Forschungsprogramms Horizon Europe geförderte Projekt wird vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin geleitet. Weitere Partner sind das AIT, Exus, das Friedrich-Loeffler-Institut, das Rote Kreuz Rumänien, Beia Consult International, MDSC Systems OÜ und die National Public Health Organization Griechenland.

Weitere Meldungen:

  1. Europas Konzerne verdienen weniger, aber geben mehr für Forschung aus
  2. Neues aus der Medizin: Kongress zu Nieren, Studie zu E-Zigaretten, Kampf gegen Bluterkrankheit
  3. Studien des Tages: Wieviel uns Büros, Reisen, Vorsorge und Bargeld künftig wert sind
  4. Gesundheitsmarkt: Prävention wird als Marktchance immer wichtiger

Schreiben Sie einen Kommentar