Unis & KI. Keine Angst vor AI-Plagiaten: Die Universität Graz startet den KI-Chatbot „studiGPT“, der ihre 30.000 Studierenden bei der Arbeit unterstützen soll. Doch nicht alles ist erlaubt.
Die Universität Graz startet – laut den Angaben als erste Hochschule Österreichs – den KI-Chatbot „studiGPT“ zur Studienunterstützung. Ab 21. Mai 2025 ist das neue Tool kostenlos für alle ihre 30.000 Studierenden verfügbar, so die Uni in einer Aussendung. Ergänzt werde das Tool durch das Ausbildungsangebot (Micro-Degree) „KI und Gesellschaft“.
Nicht alles ist erlaubt
Egal, ob Psychologie, Rechtswissenschaften oder Naturwissenschaften – KI ist heute in unterschiedlichen Ausmaßen Teil jedes Studiums, so die Universität Graz. Ihr Tool studiGPT unterstütze bei unterschiedlichen Studienaufgaben, vom Entwurf eines Lernplans, Verbesserung von Texten, Formulierung von E-Mails bis zu kreativer Ideenfindung.
Studierende können außerdem Dateien hochladen und gelungene Befehle, sogenannte Prompts, für die weitere Verwendung abspeichern. Die Universität Graz sieht sich als erste Institution ihrer Art in Österreich, die ein solches KI-Angebot für Studierende bereitstellt.
Die technische Infrastruktur für studiGPT kommt laut den Nutzungsbedingungen übrigens von Microsoft (Azure AI). Beim Einsatz sind laut den Regeln der Uni natürlich die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten, außerdem macht die Uni Graz bestimmte ethische Standards (UNESCO-Empfehlungen zur ethischen Nutzung von KI) ihren User:innen zur Pflicht. Sie müssen außerdem ausführlich prüfen, ob Materialien, die sie hochladen wollen, dafür überhaupt zugelassen sind – verwiesen wird als konkretes Anschauungsbeispiel auf einen Text aus der Rechtsdatenbank von LexisNexis (Lexis 360), bei dem die Verwendung für generative KI ausdrücklich untersagt ist.
Micro-Degree KI und Gesellschaft
Beim Info-Event im Alumni-Hörsaal stellte das zuständige Team vom „Idea_Lab“ der Uni Graz auch die Inhalte des Micro-Degree „KI und Gesellschaft“ vor, von den theoretischen Grundlagen bis zur praktischen Umsetzung in einer Gruppe, die auf die Arbeitsweise in einem Unternehmen vorbereite. Die transdisziplinäre Zusatzausbildung mit 16 ECTS-Punkten steht Bachelor- und Diplomstudierenden offen und kann als Wahlfach angerechnet werden.
„Unsere Studierenden lernen bei uns, über den Tellerrand zu blicken. Diese Ausbildung in KI umfasst daher nicht nur technische Anwendungen, sondern auch rechtliche und ethische Aspekte“, erklärt Rektor Peter Riedler. „Wir wollen die KI an der Uni Graz nicht nur diskutieren und beforschen, sondern sie auch aktiv nutzen und gestalten“, so Markus Fallenböck, Vizerektor für Digitalisierung. „Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist, Studierende gut für die Herausforderungen der Zukunft auszubilden. Der Umgang mit Künstliche Intelligenz wird dafür eine der zentralen Skills sein“, so Catherine Walter-Laager, Vizerektorin für Studium und Lehre.
Große Ziele
Die Universität Graz will sich zu einer führenden KI-Uni entwickeln, so die Ankündigung. Dabei setzt man u.a. auf das interdisziplinäre IDea_Lab. Im November wird die Uni Graz zusammen mit den weiteren steirischen Institutionen TU Graz, Joanneum Research und FH Joanneum zum zweiten Mal auch den Technology Impact Summit veranstalten, in dem Expert:innen sich über die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt und das tägliche Leben austauschen sollen.