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Tools des Tages: Mit jeder Karte an Ladestationen bezahlen, autonome Maschinen, QR-Codes und föderierte KI

MATRICS EnBW-Schnellladesäule mit Direct Payment Terminal.
Schnellladesäule mit Direct Payment Terminal (© Smatrics EnBW / beigestellt)

News zu Technologie und  KI. Smatrics akzeptiert künftig Bankomatzahlung an der E-Ladestation. AIT präsentiert autonome Maschinen. Gefährliche QR-Codes treten auf und föderierte KI wird als Datenschutz-Alternative propagiert.

Bezahlterminals an Schnellladestationen für E-Autos

An den rund 500 Schnellladestationen von Smatrics EnBW für Elektrofahrzeuge wurden nun sogenannte Direct Payment Terminals eingerichtet – dort können Nutzerinnen und Nutzer ab sofort mit diversen Kredit- und Debitkarten sowie mit Smartphone (Google Pay, Apple Pay, etc) bezahlen. Das Gemeinschaftsunternehmen der österreichischen Smatrics und der deutschen EnBW Energie Baden-Württemberg hat nach eigenen Aussagen fast das gesamte Netz seiner High-Power-Charger hierzulande mit den neuen Bezahlmöglichkeiten ausgestattet, die zusätzlich zu den bereits verfügbaren Optionen Ladekarte und App genutzt werden können.

Die Umrüstung erfolge damit bereits vor der zwingend vorgeschriebenen Ausrüstung – die EU-Verordnung AFIR schreibt solche  Bezahlterminals eigentlich erst ab Anfang 2027 vor. Auch bestehende Standorte mit einer Ladeleistung von mehr als 150 kW wurden im Zuge der Modernisierung mit den neuen Terminals ausgestattet, heißt es in einer Aussendung. Die eingesetzte Lösung sei hardwareunabhängig und cloudbasiert. Das Schnellladenetz Österreichs in Österreich soll nun weiter ausgebaut werden, vor allem entlang von Autobahnen und in Ballungszentren; alle Standorte werden ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt.

AIT führt autonome Arbeitsmaschinen vor

Das AIT (Austrian Institute of Technology) hat vor kurzem die neuesten Entwicklungen seines Large-Scale Robotics Lab präsentiert: Autonome Arbeitsmaschinen für die Bau-, Forst- und Logistikbranche versprechen demnach ganz neue Arbeitsabläufe. Im Mittelpunkt des Demo Days standen zwei vollautomatisierte Systeme: ein auf einem Lkw montierter Holzverladekran sowie ein autonomer Gabelstapler für den Außeneinsatz in der Logistik.

Trotz schwieriger Wetterbedingungen konnten die Maschinen laut AIT-Aussendung ihre Aufgaben dank intelligenter Sensorfusion, KI-gestützter Algorithmen und robuster Steuerungssysteme einwandfrei meistern. Andreas Kugi, Scientific Director des AIT, betont die Bündelung von Kompetenzen in Bildverarbeitung, KI, Bewegungsplanung und kognitiven Entscheidungssystemen zur Automatisierung komplexer Arbeitsvorgänge in unstrukturierten Umgebungen. Leitpartner des AIT sind unter anderen Palfinger und Agilox.

QR-Codes können in die Irre führen

QR-Code-Phishing, auch Quishing genannt, ist eine neue Form der Cyberkriminalität, bei der manipulierte QR-Codes zum Einsatz kommen ­– darauf weist das Cybersecurity-Unternehmen Panda Security in einer Aussendung hin. Cyberkriminelle können solche Codes erstellen, um Nutzerinnen und Nutzer auf gefälschte Webseiten zu locken, die vertrauenswürdige Plattformen wie Banken oder Behörden nachahmen. Ziel ist es, persönliche Daten, Zugangsdaten oder sogar Bankinformationen abzugreifen oder Schadsoftware zu verbreiten.

Die Verbreitung erfolgt über öffentliche Orte, Post, E-Mail oder soziale Medien. Besonders tückisch ist, dass QR-Codes vor dem Scannen nicht anzeigen, wohin sie führen, was Betrügern einen klaren Vorteil verschafft. In der Schweiz wurden beispielsweise gefälschte Briefe mit angeblich amtlichen QR-Codes verschickt, was zu hohen finanziellen Schäden führte. Daher sollten QR-Codes nur aus vertrauenswürdigen Quellen gescannt werden und es sollten niemals sensible Daten direkt nach dem Scannen eingegeben werden, so die Warnung.

Experte sieht Trend zu Föderierter KI

Daniel Trauth, KI-Experte und Gründer des deutschen Start-ups dataMatters, sieht einen klaren Trend zur Föderierten KI (Federated AI) – das ist eine spezielle Methode des maschinellen Lernens, bei der KI-Modelle auf mehreren dezentralen Geräten oder Servern trainiert werden, ohne dass Rohdaten diese Geräte verlassen. Das soll einen verbesserten Datenschutz möglich machen, etwa in der Medizin oder in Smart Cities.

In Smart Cities werden Sensordaten wie Temperatur oder Verkehrsflüsse vor Ort ausgewertet und nur die Ergebnisse an zentrale Stellen übermittelt. Besonders bei sensiblen Daten, etwa bei der Personenzählung in Fußgängerzonen, sorge diese Methode für einen konzeptionell integrierten Datenschutz. Auch im Gesundheitswesen komme Föderierte KI zum Einsatz, beispielsweise im EU-Projekt EUCAIM zur Krebsdiagnose, bei dem Patientendaten nicht ausgetauscht werden.

Laut IDC sollen die weltweiten Investitionen in Föderierte KI bis 2025 auf 2,3 Milliarden Dollar steigen. Gartner prognostiziert, dass bis 2028 über 60 Prozent der KI-Modelle in datensensiblen Branchen föderierte Ansätze nutzen werden. Trauth betont in einer Aussendung, dass sich KI und Datenschutz prinzipiell nicht ausschließen würden, sondern durch Föderierte KI innovative Lösungen für die Wahrung der Privatsphäre entstehen könnten.

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