Forschung & Gründungen. Die WU Wirtschaftsuniversität Wien startet mit „WU Ignite Ventures“ eine Beteiligungsgesellschaft, die Startups aus ihrem Umfeld finanziell direkt fördert.
Die WU Wirtschaftsuniversität Wien startet mit „WU Ignite Ventures“ eine eigene Beteiligungsgesellschaft, die junge Startups aus dem universitären Umfeld in ihrer Frühphase unterstützt, so eine Aussendung. Ziel sei es, Gründungsteams nicht nur mit Know-how, sondern auch mit dem nötigen Startkapital auszustatten. Drei Dinge sind dabei wichtig zu wissen:
- Das Geld kommt nicht direkt von der WU, sondern von der WU-Stiftung, die von privaten Gönner:innen der Uni dotiert wird.
- Es können sich ausschließlich Startups bewerben, die ein Naheverhältnis zur WU aufweisen. Das dürfte in der Praxis meist eine personelle Verflechtung sein, z.B. wenn akademisches Personal der WU bei dem Startup aktiv ist.
Warum die Gründungshilfe für WU-Gründer kommt
Besonders in der Anfangsphase fehle es vielen Gründungsteams an Ressourcen, um vielversprechende Ideen in marktreife Produkte zu verwandeln, so die U. Genau hier soll die neue Initiative ansetzen. Finanziert aus Mitteln der WU-Stiftung sollen pro Jahr sechs bis acht WU-nahe Gründungsteams bis zu 50.000 Euro gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die Gründungsteams einen Bezug zur WU aufweisen.
Die WU möchte Unternehmertum aus dem akademischen Umfeld gezielt stärken und ihren Beitrag zur Innovationskraft des Landes leisten, heißt es. „Mit ‚WU Ignite Ventures‘ schaffen wir dafür die nötigen Strukturen und fördern gezielt unternehmerisches Potenzial aus der Universität heraus“, so Rektor Rupert Sausgruber. Auch Cattina Leitner, Vorsitzende des Universitätsrats, sieht darin laut Aussendung einen wichtigen Impuls: „Es ist essenziell, dass Universitäten wie die WU nicht nur Wissen vermitteln, sondern die Umsetzung innovativer Ideen aktiv unterstützen.“
Es gibt Geld und Beratung
Die Beteiligungen erfolgen auf Grundlage einer Vertragsform, die auf die Bedürfnisse junger Startups zugeschnitten ist, heißt es. Neben finanzieller Unterstützung sollen die Gründer:innen von gezieltem Coaching sowie einem Netzwerk aus Unternehmer:innen, Investor:innen und potenziellen Kund:innen profitieren.
Das WU Gründungszentrum, das seit knapp zehn Jahren unternehmerisches und innovatives Denken an Studierende vermitteln soll, übernimmt dabei laut der Hochschule eine führende Rolle. Rudolf Dömötör, Direktor des Gründungszentrums: „Mit ‚WU Ignite Ventures‘ entzünden wir gezielt den unternehmerischen Funken unserer Studierenden und Alumni. Diese Initiative unterstützt den Übergang von einer validierten Idee hin zu einem tragfähigen Unternehmen.“
Universitätsnahe Startups werden mehr
Wie groß der Bedarf ist, zeige die Studie „Austrian Startup Monitor“ 2024: Demnach haben 23 Prozent aller neu gegründeten Startups in Österreich ihren Ursprung im Hochschulbereich – Tendenz steigend. „WU Ignite Ventures“ soll diesen Trend weiter verstärken und die Position der Universität als zentrale Impulsgeberin für Innovation und Unternehmertum nachhaltig ausbauen, heißt es.
Gleichzeitig festige die Initiative die Rolle der WU als einer der führenden Startup-Hubs Europas, was zuletzt erneut durch ein Ranking der Financial Times bestätigt wurde, wie es heißt. „WU Ignite Ventures“ erweitere und ergänze dabei bestehende Formate der WU Wien wie die Entrepreneurship Avenue, das mit dem MEGA-Bildungsstiftungspreis ausgezeichnete Changemaker Programm sowie profilbildende Studienrichtungen der WU.
Es soll noch mehr kommen
Geplant sind weitere Formate, etwa ein hochschulübergreifendes Co-Founder Matching im Rahmen des ECN (Entrepreneurship Center Network) sowie eine stärkere Einbindung in nationale Initiativen wie Spin-Off Austria. Die nun auf den Weg gebrachte Beteiligungsstrategie hat seitens der Spin-Off-Initiative der staatlichen Förderbank aws eine Anschubförderung erhalten – als eine von sechs Hochschulen. Diese aws-Anschubförderungen sollen an der jeweiligen Uni zum Aufbau professioneller Ausgründungsstrukturen dienen.