Healthcare. Eine Analyse von Strategy& zeigt steigende Bereitschaft in Österreich, in präventionsorientierte Angebote zu investieren.
Was darf Gesundheit kosten? Eine Frage, die nicht nur für den Staatshaushalt interessant ist (in Österreich werden knapp 12 Prozent des BIP für Gesundheitsausgaben aufgewendet) – auch für jede und jeden Einzelnen ist das wichtig. Da zeigt sich eine Trendwende: Prävention wird wichtiger. In Österreich wird Gesundheit zunehmend als Investition gesehen, die eine festen Bestandteil der privaten Ausgaben ausmacht; im Schnitt geben die Österreicherinnen und Österreicher monatlich 230 Euro dafür aus. Und zwar nicht nur für Artzbesuch, Medikamente, etc., sondern auch für präventive Maßnahmen wie gesunde Ernährung und Vorsorge.
Damit spiegelt sich ein europaweiter Trend wider, der das Gesundheitswesen vor eine grundlegende Transformation stellt – nämlich weg von der reinen Behandlung einzelner Erkrankungen, hin zu einem vernetzten System, das Prävention und Versorgung eng miteinander verbindet, heißt es.
Gesundheitsdaten im Fokus
Vor diesem Hintergrund wird das Marktpotenzial für präventionsorientierte Angebote in Österreich auf 5,2 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Das zeigt die aktuelle „Future of Health“-Analyse von Strategy&, das ist die globale Strategieberatung von PwC. Neben Ernährung und Bewegung gewinnen digitale Anwendungen wie Gesundheitstracker und Genanalysen an Bedeutung; bereits heute haben rund 70 Prozent der Verbraucher Zugang zu eigenen Gesundheitsdaten, etwa über genetische Tests. Die Zahlungsbereitschaft für Präventionsmaßnahmen liegt in Österreich und Deutschland bei fast zehn Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens.
Pharmaindustrie sollte reagieren
Auch die Pharmaindustrie steht vor einem Umbruch: Unternehmen müssten ihre Geschäftsmodelle datengetrieben und stärker auf Prävention ausrichten, heißt es in der Studie. „Am Beispiel von Alzheimer zeigt sich, welches Potenzial eine mutigere Vision entfalten kann“, sagt Thomas Solbach, Partner bei Strategy& Deutschland und Autor der Studie, in einer Aussendung. Pharmaunternehmen würden sich derzeit auf die Verlangsamung des kognitiven Verfalls konzentrieren. Mit KI-gestützten Frühdiagnosen, gezielten Lifestyle-Interventionen und digitalen Therapeutika könnten sie aber entscheidend dazu beitragen, den Krankheitsausbruch hinauszuzögern. Der Schlüssel zum Erfolg laut Solbach: Gesundheit nicht mehr nur als Krankheitsbehandlung zu verstehen, sondern als aktives, vernetztes Lebensmanagement.“