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Tools des Tages: KI-Deal von Meta, KI-Fabrik in Frankfurt, Nvidia baut in Europa aus

Wien/Frankfurt. KI-Offensiven auf allen Ebenen: Facebook-Konzern kauft Know-How, Europa lockt Nvidia und in Frankfurt entsteht eine KI-Werkstatt.

Meta will nach Deal die Superintelligenz finden

Der US-Konzern Meta (Facebook) will 49 Prozent der Anteile des KI-Startups Scale AI für rund 14,8 Milliarden US-Dollar übernehmen. Ziel ist es, die KI-Kompetenz des Unternehmens deutlich zu stärken. Der Deal bewertet Scale AI mit etwa 29 Milliarden Dollar. Scale AI soll demnach als Unternehmen eigenständig bleiben, die Zusammenarbeit mit Meta werde jedoch intensiviert. Im Rahmen der Beteiligung soll Scale-Gründer Alexandr Wang zu Meta wechseln und dort ein neues „Superintelligenz-Labor“ leiten; er bringt ein kleines Team von Scale-Mitarbeitern mit.

Hintergrund sind Herausforderungen bei der Entwicklung eigener KI-Modelle, insbesondere die verhaltene Resonanz auf Metas KI-Modell Llama 4. Scale AI ist auf die Bereitstellung großer Datenmengen für KI-Modelle spezialisiert und arbeitet mit etlichen Unternehmen der Branche zusammen. Kritiker sehen in dem Deal einen Beweis, dass die größten US-Konzerne bei KI die Fäden fest in der Hand halten; zudem könnte KI verstärkt für die Werbung genutzt werden – zuletzt verstärkten sich die Hinweise, dass auch Open AI in dieser Richtung aktiv werden könnte.

KI-Fabrik für Europa

In Frankfurt wird eine sogenannte „Sovereign AI Factory“ errichtet, die speziell für den Finanzsektor konzipiert wird. Der neue KI-Entwicklungsstandort soll regulatorische und ethische Anforderungen mit aktueller KI-Technologie vereinen – also einen dezidiert europäischen Weg bei KI forcieren. Zugleich soll Frankfurt als Standort für KI-Start-ups, Scale-ups und KMU gestärkt werden. Das Projekt richtet sich sowohl an die deutsche als auch an die internationale Finanzindustrie; darüber hinaus soll eine skalierbare Basis für künftige Expansionen in die Bereichen Mobilität und Gesundheitswesen geschaffen werden.

Die AI Factory Frankfurt ermögliche europäischen Banken und Finanzinstituten den Zugang zu einer modernen und sicheren KI-Computing-Infrastruktur, heißt es in einer Aussendung. Die Initiative basiert auf der Computing-Plattform von Nvidia und soll Themen wie Datensouveränität, Datensicherheit und Energieeffizienz in den Vordergrund stellen. Finanzinstitute erhalten unter anderem Zugang zu einer KI-Rechenplattform für das Training und den Betrieb von KI-Modellen. Das Konzept wurde von einem Konsortium aus der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain, AI Factory Management und Nvidia entwickelt; auch der Datencenterbetreiber Polarise ist dabei.

Nvidia baut KI-Cloud in Europa

Apropos Nvidia: Der Chip-Hersteller, einer der Profiteure des KI-Booms, plant den Aufbau einer industriellen KI-Cloud in Deutschland. Die neue Plattform soll sich vor allem an Unternehmen aus der Industrie richten, um Anwendungen wie Design, Engineering, Simulation, digitale Zwillinge und Robotik zu unterstützen. Unternehmenschef Jensen Huang hat entsprechende Pläne auf einer Technologie-Konferenz in Paris angekündigt. Seiner Meinung nach könnte die KI-Rechenkapazität in Europa in den kommenden zwei Jahren um den Faktor zehn erhöht werden, berichten deutsche Medien.

Die KI-Cloud soll insbesondere Automobilherstellern wie BMW und Mercedes-Benz helfen, Prozesse von der Produktentwicklung bis zur Logistik zu optimieren. Die Einrichtung in Deutschland ist Teil eines größeren Vorhabens, bei dem in Europa insgesamt 20 KI-Fabriken entstehen sollen. Dazu passt die Nachricht, dass der „Jupiter“-Supercomputer in Jülich zu den weltiwet leistungsstärksten zählt – wir haben berichtet.

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