Grüner Riese & ESG. Raiffeisen Österreich legt den ersten Sozialbericht vor. Der Sektor, zu dem auch große Banken gehören, demonstriert Engagement für Vereine, Künstler & Co. Klare Nr. 1 ist aber der Fußball.
Raiffeisen Österreich legt erstmals einen umfassenden Sozialbericht vor, der das gesellschaftliche Engagement der Raiffeisen-Genossenschaften dokumentieren soll. Konkret zeigt sich der Raiffeisen-Sektor, zu dem starke Wirtschaftsplayer wie die Raiffeisenbanken und -lagerhäuser gehören, als Förder von mehr als 5.500 Sportvereinen und 4.900 Kulturprojekten.
Raiffeisen engagiere sich jedes Jahr mit Ausgaben in Höhe von 56 Mio. Euro für Sponsoring, Spenden und regionale Ausgaben, so eine Aussendung des Österreichischer Raiffeisenverbands (ÖRV). Dadurch werden laut den Angaben auch rund 800 Arbeitsplätze gesichert. Der erste Raiffeisen-Sozialbericht ist hier abrufbar.
Raiffeisen engagiere sich dabei besonders für die Lebensqualität der Menschen in den Regionen: Grundlage für dieses genossenschaftliche Handeln ist der sogenannte Förderauftrag, der nicht eine Gewinnmaximierung anstrebt, sondern das langfristige Wohl aller Genossenschaftsmitglieder zum Ziel hat, wie es heißt: Gewinne werden in dem Fall vor Ort reinvestiert und nicht ausgeschüttet. (Anm.d.Red.: Für gewinnorientierte Unternehmen im Mehrheitseigentum des Sektors gilt das natürlich nicht: So hat allein die Raiffeisen Bank International (RBI) für 2024 knapp 361 Millionen Euro an Dividende an ihre Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet. Allerdings steht die RBI mehrheitlich im Eigentum der Raiffeisen-Landesbanken, und die wiederum im Eigentum der Raiffeisen-Genossenschaften – die Gewinne sickern also sozusagen nach oben durch).
Zusammenarbeit mit Economica Institut
Ergänzend zum Wertschöpfungsbericht hat der ÖRV in Zusammenarbeit mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung die Beiträge von Raiffeisen Österreich zum gesellschaftlichen und sozialen Leben in den Genossenschaftsregionen erhoben, heißt es weiter. Dies umfasse die Leistungen der Raiffeisen Bankengruppe und der Lagerhaus-Genossenschaften sowie der Raiffeisen Ware Austria AG. Die Erhebung der Sponsoring- und Spendenleistungen der Raiffeisen-Unternehmen auf Bundesebene sei bis dato sowohl im Umfang als auch im Detailgrad einzigartig.
„Die vorliegenden Zahlen bestätigen eindrucksvoll das ausgeprägte Engagement der Raiffeisen-Genossenschaften für unsere Gesellschaft. Die Raiffeisen-Idee bewegt nicht nur Österreichs Wirtschaft, sondern sorgt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Regionen heute mehr denn je“, so der oberste Raiffeisen-Manager, Generalanwalt Erwin Hameseder.
Die Sponsoring-Empfänger
Im Jahr 2024 investierten Raiffeisen-Unternehmen rund 31,8 Mio. Euro in Sponsoringmaßnahmen – davon gingen laut dem Bericht
- 8,4 Mio. Euro an den Fußball
- 6,9 Mio. Euro an andere Sportarten
- 7,3 Mio. Euro für den Kulturbereich
- 9,2 Mio. Euro für Bildung, Kinder und Jugend, Soziales/Karitatives, Landwirtschaft, Blaulichtorganisationen, Gesundheitswesen sowie kirchliche Einrichtungen und Traditionsvereine.
Mit einem Anteil von rund 4 Prozent am gesamten Sportsponsoring in Österreich sei Raiffeisen ein bedeutender Akteur in diesem Bereich. Auch die Spenden seien wichtiger Unterstützungsbeitrag der regionalen Wirtschaft und Gesellschaft zu verstehen. Und schließlich tätigen die Raiffeisen-Unternehmen laut den Angaben auch 20,4 Mio. Euro an Ausgaben bei regionalen und lokalen Händlern und Produzenten, etwa im Rahmen von Veranstaltungen.
Bei der Präsentation des ersten Sozialberichts war u.a. auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig anwesend. Auf dem Gruppenbild konkret zu sehen: Generalanwalt Erwin Hameseder, UNIDO-Generaldirektor Gerd Müller, Landwirtschaftsminister Totschnig, Economica-Chef Christian Helmenstein, ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka (v.li).