Österreich/Europa. Das European Judicial Network (EJN) tagt in der steirischen Landeshauptstadt: Drei Tage lang geht es dabei vor allem um Cybercrime.
Justizvertreter:innen aus 10 europäischen Ländern tauschen sich von 25. bis 27. Juni 2025 in Graz aus, so eine Aussendung: Drei Tage lang steht vor allem das Thema Cybercrime auf der Agenda der multilateralen Gespräche zwischen den europäischen Partnerländern.
Ein Netzwerk für Strafverfolger
Im Jahr 1998 wurde das European Judicial Network, kurz EJN, von der Europäischen Union gegründet, um eine bessere Kooperation zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten auf Justizebene – in strafrechtlicher Hinsicht – zu ermöglichen, heißt es dazu weiter. Jährlich finden seither Plenartagungen sowie zahlreiche regionale Treffen mit unterschiedlichsten Themenschwerpunkten statt.
Von 25. bis 27. Juni 2025 steht nun Graz als Gastgeberstadt im Fokus des EJN. Justizvertreter:innen aus sieben EU-Ländern (Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechische Republik, Luxemburg, Ungarn, Österreich) sowie aus der Schweiz, Liechtenstein und Großbritannien beraten über die großen Herausforderungen von grenzüberschreitenden Ermittlungen im Kampf gegen Cyberkriminalität.
„Große Herausforderungen“
„Das Thema Cybercrime stellt neben den Staatsanwaltschaften auch die Gerichte und die Justizverwaltung vor große Herausforderungen“, so der Präsident des Oberlandesgerichtes Graz, Michael Schwanda, im Rahmen der Eröffnung des Regionaltreffens. Umso größer sei die Bedeutung dieses Austausches auf europäischer Ebene.
Auch der Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Graz, Reinhard Kloibhofer, streicht die Wichtigkeit der Vernetzung hervor, macht Cybercrime doch nicht vor Landesgrenzen Halt: „Es ist ein Thema, das uns in den letzten Jahren großes Kopfzerbrechen bereitet hat. Die Justiz hat aber große Anstrengungen entfaltet, um sich in diesem Segment gut aufzustellen, wie etwa die Cybercrime-Kompetenzstellen bei den Staatsanwaltschaften beweisen.“
Beim aktuellen Regionaltreffen in Graz werden nun unter anderem die bereits erwähnten Cybercrime-Kompetenzstellen vorgestellt, während sich ein Vortrag den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Problemfelder Extremismus und Terrorismus im Internet widmet, heißt es. Auch ein Fachaustausch mit der Staatsanwaltschaft sowie dem Bezirksgericht Maribor steht demnach für die rund 30 Teilnehmer:innen des EJN-Regionaltreffens auf dem Programm.