Hamburg/Wien. Pinktum erweitert seinen KI-Coach um vereinfachte Sprache. Deutschland forscht an kühleren Städten. Und semantische Wasserzeichen zur KI-Kennzeichnung haben schwere Sicherheitslücken.
Pinktum: KI-gestützter Coach auch in vereinfachter Sprache
Die deutsche Pinktum, Anbieter digitaler Lernangebote für die unternehmensinterne Weiterbildung, ergänzt ihren KI-gestützten Coach „PINKpro“ um eine Option für vereinfachte Sprache. Ziel ist es laut einer Mitteilung des Unternehmens, digitale Weiterbildung unabhängig von Sprachkompetenz oder Bildungsniveau allen Mitarbeitenden zugänglich zu machen. Nutzerinnen und Nutzer können die vereinfachte Sprache flexibel aktivieren, wodurch der Coach künftig einen klareren, kürzeren Satzbau verwendet und auf Fachjargon verzichtet. Auch das Vokabular werde bewusst einfacher gehalten, um Kompetenzen wie Kommunikation, Teamarbeit oder Konfliktlösung verständlich zu vermitteln. Die sprachliche Vereinfachung wurde in Zusammenarbeit mit Experten umgesetzt, ohne dass dabei wichtige Inhalte verloren gehen. Zusätzlich werden Fachbegriffe wie Big Data oder Agilität mit einfachen Beispielen aus dem Alltag erklärt, um sie allgemein verständlich zu machen.
Laut Pinktum-CTO Alois Krtil folge das Unternehmen damit seiner Leitidee, KI gesellschaftlich verantwortungsvoll zu gestalten. Durch die Option für einfache Sprache werde niemand vom Zugang zu digitaler Weiterbildung ausgeschlossen. Pinktum-CEO Joachim Pawlik ist der Meinung, dass Unternehmen jeden Mitarbeitenden in den Kompetenzausbau einbinden müssen, um gemeinsam zu wachsen. Studien würden belegen, dass vereinfachte Sprache das Textverständnis nachweislich steigert und insbesondere Menschen mit geringeren Deutschkenntnissen oder Lernschwierigkeiten zugutekommt.
Ideen für Strategien gegen überhitzte Städte gesucht
Die Hitze wird in vielen Städten unerträglich – und daher werden weltweit Lösungen gesucht, auch in Deutschland: Ab sofort sind neue Ansätze für eine hitzeangepasste und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung in Bremen und im Ruhrgebiet gefragt. Die InnovationsCommunity Urban Health (ICUH) ruft Wissenschaft, Praxis und interessierte Akteure dazu auf, Ideen einzubringen und gemeinsam neue Lösungen zu erproben. Ziel ist es, die Umsetzung von Maßnahmen gegen Hitze in Städten zu beschleunigen und bestehende Hemmnisse zu überwinden.
Besonders im Fokus stehen Projekte, die sowohl die wissenschaftliche Expertise als auch die praktische Erfahrung aus verschiedenen Bereichen miteinander verbinden. Gefördert werden laut Aussendung Verbünde, die innovative Konzepte für eine chancengerechte und gesundheitsfördernde Lebenswelt in urbanen Räumen entwickeln und umsetzen. Das Projektteam legt Wert darauf, dass die eingereichten Ideen praxisnah und übertragbar sind. In den nächsten drei Jahren stehen für die Umsetzung dieser Projekte rund drei Millionen Euro zur Verfügung. Die ICUH ist Teil einer deutschlandweiten Förderinitiative und wird gemeinsam von Forschungseinrichtungen und Praxispartnern in Bremen sowie im Ruhrgebiet getragen. Mit dem Aufruf will die ICUH Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen vernetzen und den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis stärken.
Semantische Wasserzeichen haben Sicherheitslücken
Mit KI generierte Bilder lassen sich für das menschliche Auge oft kaum von echten Aufnahmen unterscheiden. Als vermeintlich sichere Lösung zur Unterscheidung galten bisher sogenannte semantische Wasserzeichen, die direkt während der Bilderstellung in den Entstehungsprozess eingebettet werden. Forschende der Ruhr-Universität Bochum haben jedoch auf der „Computer Vision and Pattern Recognition (CVPR)“-Konferenz, die vor kurzem in Nashville (USA) stattfand, grundlegende Sicherheitslücken dieser Technik offengelegt. Sie konnten zeigen, dass Angreifer mit vergleichsweise einfachen Mitteln semantische Wasserzeichen fälschen oder entfernen können.
Dafür entwickelte das Team um Andreas Müller, Denis Lukovnikov, Jonas Thietke, Asja Fischer und Erwin Quiring zwei neue Angriffsmethoden: Die sogenannte Imprinting-Attacke manipuliert die verborgene digitale Signatur eines Bildes, sodass das Wasserzeichen beliebig auf echte Bilder übertragen werden kann. Dadurch lassen sich echte Bilder gezielt als KI-generiert ausgeben. Bei der zweiten Methode, dem Reprompting-Angriff, können beliebig viele neue Bilder mit dem gleichen Wasserzeichen erstellt werden.
Angriff auf KI-Kennzeichnung ist relativ einfach
Beide Angriffe funktionieren unabhängig von der verwendeten KI-Architektur und benötigen lediglich ein einziges Referenzbild mit dem gewünschten Wasserzeichen. Die Forschenden warnen, dass diese Schwachstellen die Absicherung von Wasserzeichentechnologien vor große Herausforderungen stellen. Derzeit gebe es keine effektiven Gegenmaßnahmen gegen diese Angriffe, was die Frage nach einer sicheren Kennzeichnung und Authentifizierung von KI-generierten Inhalten in den Raum stelle. Die Bochumer Forschenden fordern daher, semantische Wasserzeichen grundlegend zu überdenken, um sie widerstandsfähiger und vertrauenswürdiger zu machen.