Kreditversicherer & Konjunktur. Der Halbjahres-Wirtschaftsausblick von Acredia und Allianz Research zeigt weiterhin schwieriges Fahrwasser, was die Kunden-Bonität betrifft.
Im aktuellen Halbjahres-Wirtschaftsausblick analysieren Acredia und Allianz Research die wirtschaftlichen Trends und Risiken für die zweite Jahreshälfte 2025. Die globale Konjunktur bleibt demnach herausfordernd: Das Wachstum liege weiterhin unter dem Vorkrisenniveau, geopolitische Spannungen beeinflussen Handel und Investitionen, und die Zahl der Unternehmensinsolvenzen nimmt zu, so eine Aussendung.
Die Aussichten
Für 2025 prognostiziert Acredia ein globales Wachstum von plus 2,5% – das ist ein vergleichsweise niedriger Wert, jedenfalls außerhalb einer Rezession. Industrienationen kämpfen mit stagnierender Nachfrage, hohen Finanzierungskosten und politischer Unsicherheit. Die Eurozone bleibt mit +1,2% unter den Erwartungen, während Deutschland stagniert.
„Das globale Wachstum bleibt zwar verhalten, aber wir sehen differenzierte Chancen – besonders für Unternehmen, die sich strategisch ausrichten und aktiv steuern. In internationalen Märkten zahlt sich kluges Risikomanagement jetzt doppelt aus: als Schutzschild und als Wachstumstreiber “, so Michael Kolb, Vorstand von Acredia.
Gleichzeitig zeigen einzelne Märkte positive Entwicklungen: Spanien und Portugal überraschen mit robuster wirtschaftlicher Dynamik, während sich in den USA eine vorläufige Entspannung im Verhältnis zu China abzeichne. Die US-Wachstumsprognose wurde infolgedessen auf +1,6% für die Jahre 2025 und 2026 angehoben.
Aufwärtstrend an den Kapitalmärkten
Die Kapitalmärkte zeigen sich im ersten Halbjahr 2025 stabil und aufwärtsgerichtet: Europäische Aktien legten seit Jahresbeginn um +18% zu. Gründe seien die Aussicht auf sinkende Zinsen, solide Unternehmensgewinne und ein spürbar wachsendes Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung.
„Die Märkte zeigen aktuell bemerkenswerte Resilienz – und das ist eine echte Chance. Wer jetzt seine Finanzstrukturen stärkt und Working Capital gezielt steuert, legt den Grundstein für nachhaltiges Wachstum und mehr Zukunftssicherheit“, so Kolb. Freilich gelte es, politische Entwicklungen – etwa in den USA oder geopolitisch angespannten Regionen – weiterhin aufmerksam zu beobachten.
Die Insolvenzen steigen weiter
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Acredia einen weltweiten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um +7% im Vergleich zum Vorjahr – der stärkste Zuwachs seit über einem Jahrzehnt in vielen Regionen. Auch in den von Acredia betreuten Märkten in Kroatien, Slowenien und weiteren Teilen Südosteuropas zeige sich ein deutlicher Anstieg der Zahlungsausfälle. Vorausschauendes Handeln und eine stabile Liquiditätsstrategie stärken die Widerstandskraft – gerade in volatilen Zeiten, appelliert man an die Unternehmen.