Wien. Auf der LexCon präsentierte Fachriese LexisNexis die weiteren Ausbauschritte seines KI-Tools Lexis+ AI: Rechtsrecherche, Legal AI und General AI werden kombiniert.
Mehr als 200 Jurist:innen und Steuerprofis füllten das Hoxton am Wiener Stadtpark zur „LexCon 7“, der Hausmesse von LexisNexis in der Hauptstadt. Die Veranstaltung sollte zeigen, wie der Fachriese AI-Versprechungen für Recht & Steuer wahr macht, so eine Aussendung.
Im Mittelpunkt stand konkret Lexis+ AI, das bis Ende 2025 eine durchgehende digitale und dabei sichere Arbeitsumgebung schaffen soll: Mit Lexis+ AI sollen Rechtsrecherche, Legal AI und General AI in einer Plattform durchgeführt werden können, ohne Medienbrüche (d.h. ohne Wechsel zu anderen Werkzeugen) und ohne Copy-Paste. Tools wie die hauseigene Recherchelösung Lexis+ werden dabei ebenso integriert wie ganz neue Werkzeuge.
Auf dem Foto: Andreas Geyrecker (Director Product LexisNexis Österreich), Susanne Mortimore (CEO LexisNexis Österreich) und Kathrin Hagenauer (Director Content LexisNexis Österreich). Bei der Präsentation per Film im Hoxton-Kinosaal war auch Kooperationspartner Die Presse in Gestalt von Moderator Michael Köttritsch dabei. Übrigens stehen mehrere weitere LexCon-Präsentationen in den Bundesländern auf dem Programm.
Vereint stärker sein
Zehn Monate nach dem Marktstart von Lexis+ AI in Österreich werde das KI-Tool nun zur ersten vollintegrierten Lösung von LexisNexis, mit Legal AI, General AI und Rechtsrecherche in einer Plattform, hieß es bei der LexCon 7. Das Ergebnis der Kombination seien konkrete Entlastung und messbarer Mehrwert im Berufsalltag.
Hunderte Unternehmen, Rechts- und Steuerberatungskanzleien in Österreich arbeiten laut den Angaben bereits mit der neuen Plattform. Doch so sehr neue KI-Tools derzeit im Gespräch sind, als großen Nachteil sieht der Fachriese die Fragmentierung, die man – natürlich mittels der hauseigenen Tools – beenden möchte.
Die Fragmentierung als Feind der Effizienz
Laut einer Studie (NWI Starker/Roos/Bracht/Graudenz) verlieren Angestellte im Schnitt bis zu einer ganzen Arbeitswoche pro Monat durch Ineffizienzen wie z.B. Fragmentierung, Unterbrechung, das parallele Jonglieren verschiedener Tools oder Multitasking.
Hier will LexisNexis jetzt mit dem Ausbau ansetzen: Lexis+ AI werde Ende des Jahres zu einer Plattform, die alles vereint. „Wir bringen Harmonie ins Tool-Orchester – und Sie sind der Dirigent“, so Susanne Mortimore, CEO von LexisNexis Österreich.
So wird Lexis+ AI ausgebaut
- Der persönliche AI-Assistent „Protégé“: Protégé ist ein AI-Assistent in Lexis+ AI. Er berücksichtige Fachgebiet sowie Schreibstil und schlägt intelligente Folge-Prompts vor. Ob Schriftsatz, Argumentationslinie oder Recherchestruktur – Protégé denke aktiv mit. Rechtsprofis können Protégé eine eigene Persona verleihen und ihn so als „verlängertes Teammitglied“ einsetzen, wie es heißt. Das nehme Druck aus dem Arbeitsalltag, spare Zeit und schaffe Raum für das Wesentliche, nämlich die Arbeit an der juristischen Substanz.
- Fach-AI und Generali AI: Lexis+ AI kombiniere erstmals eine auf Rechtsliteratur basierende Fach-AI mit der Kreativität einer General AI wie GPT-5. Beide Werkzeuge in derselben Arbeitsumgebung bedeute einerseits höchste Präzision bei juristischen Aufgaben und zugleich kreative Unterstützung bei Kommunikation, Analyse und Ideenentwicklung, wird versprochen. Bereits vorhanden ist die Fach-AI, nun stattet LexisNexis das Tool auch mit einer General AI-Funktion aus, sodass man es nicht mehr zugunsten anderer Werkzeuge verlassen muss. Dabei geschehe die Arbeit selbstverständlich verschlüsselt und DSGVO-konform, wie es heißt.
- Recherche in Lexis+ AI integriert: Auch LexisNexis’ neue Recherchelösung „Lexis+“ mache Schluss mit Systemwechseln. Sie wurde demnach mit einer mächtigeren Suchtechnologie und einer neuen smarten Navigation ausgestattet und ist nun fix bei Lexis+ AI dabei. Ein Umstieg vom Vorgängerprodukt Lexis 360 auf die neue Version sei demnächst möglich.
„Indem wir Workflows zusammenführen, beginnen die Zahnräder ineinanderzugreifen“, so Andreas Geyrecker, Director Product bei LexisNexis Österreich. Die Vision hinter dieser Entwicklung sei letztendlich eine Art persönlicher AI-Assistent für Juristinnen und Juristen, hieß es auf der LexCon.
Zu den aktuellen Tools im Arsenal von LexisNexis gehört übrigens auch der Lexistracker, bei dessen Entwicklung man mit Wirtschaftskanzlei Schönherr in Österreich kooperiert hat: Es macht laufend auf wichtige Gesetzesänderungen aufmerksam.
„Österreich an der Spitze der Legal-Tech-Revolution“
„Lexis+ AI ist mehr als eine Plattform, es ist ein Partner, der mitdenkt “, so Susanne Mortimore. Dieser Partner verbindet globale Stärke mit lokaler Expertise: Technologische Allianzen bestehen etwa mit Microsoft, OpenAI und Harvey. Hervorgehoben wurde bei der LexCon aber auch die juristische Exzellenz heimischer Autor:innen und Universitäten – also der menschliche Faktor, der weiterhin im Zentrum stehe. Das Ergebnis sei eine Lösung, die zu den Weltmarktführern zähle und zugleich maßgeschneidert für den österreichischen Markt sei.
Übrigens ist LexisNexis Österreich bei der Ausrollung des ausgebauten Lexis+ AI nicht nur für den heimischen Markt zuständig, sondern übernimmt diese Aufgabe auch für Zentral- und Osteuropa (CEE), die Schweiz und Liechtenstein. In den USA erfolgte der Startschuss vor zwei Wochen.





