TU Wien. Tim Woolmer, Gründer des britischen Motorenherstellers Yasa, erhält den Porsche-Preis für die Entwicklung von Axialfluss-Elektromotoren.
Tim Woolmer, Gründer und CTO von Yasa, hat den Porsche-Preis der TU Wien für die Entwicklung und Industrialisierung von Axialfluss-Elektromotoren erhalten. Die Entscheidung für Woolmer begründete Uwe Dieter Grebe, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik der TU Wien, mit der erfolgreichen Serieneinführung der Technologie. Diese speziellen Elektromotoren ermöglichen eine Vervierfachung des Drehmomentes und eine Verdopplung der Leistung bezogen auf das Bauvolumen.
Zudem lassen sie sich raumsparend in Fahrzeuge integrieren. Die Technologie führe zu Gewichtsreduzierungen im gesamten Fahrzeug, schreibt die TU Wien in einer Aussendung. Bei gleicher Leistungsfähigkeit und Reichweite könnten nämlich kleinere Batterien verwendet werden, was wiederum das Fahrzeuggewicht senkt und den Einsatz leichterer Chassis-Komponenten und Bremsen ermöglicht.
Jaguar und Ferrari nutzen die Motoren
Woolmer entwickelte die Grundlagen für diese Technologie während seines Doktorats an der Universität Oxford vor 20 Jahren. Mit der Gründung von Yasa schuf er in weiterer Folge die Basis für die Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der Axialfluss-Technologie. Seine Motoren kommen bereits in verschiedenen Fahrzeugmodellen zum Einsatz, darunter bei Jaguar, Koenigsegg, Ferrari, Lamborghini sowie bei Mercedes-AMG.
Seit 2021 ist Yasa Limited eine hundertprozentige Tochter der Mercedes Benz AG; die Produktion am britischen Standort Oxfordshire soll nun auf bis zu 25.000 Motoren jährlich ausgeweitet werden. Für Mercedes werden zusätzlich Motoren in Berlin gefertigt.
Preis wird seit 1977 vergeben
Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde im Festsaal der Universität überreicht; die Verleihung erfolgte durch TU-Rektor Jens Schneider gemeinsam mit Wolfgang Porsche, Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, und Hans Michel Piëch, Aufsichtsratsmitglied der Porsche AG.
Der Porsche Preis der Technischen Universität Wien wurde 1976 von Louise Piëch, der Tochter von Ferdinand Porsche, gestiftet und 1977 erstmals vergeben. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre für wegweisende Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik verliehen. Das Preisgeld tragen die Porsche Holding Salzburg und die Porsche AG zu gleichen Teilen.



