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AIT eröffnet neues Wärmepumpenlabor

©ejn

Wien. In einem neuen Labor widmen sich AIT-Forschende der Umsetzung der Wärmepumpentechnologie in die Praxis.

Das AIT (Austrian Institute of Technology) hat ein neues Wärmepumpenlabor eröffnet – es ist laut Aussendung das derzeit modernste in Österreich. Das AIT will damit seine Position als (laut Eigendefinition) „führende Forschungseinrichtung im Bereich nachhaltiger Energietechnologien“ ausbauen. Die neue Infrastruktur ermöglicht auf mehreren Hightech-Prüfständen realitätsnahe Tests von Wärmepumpensystemen mit einer Heizleistung von bis zu 100 Kilowatt.

Ziel ist es, die Entwicklung und Optimierung effizienter, klimaneutraler Technologien zu beschleunigen und damit einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Wärmesektors zu leisten. Das Labor steht Industrieunternehmen ebenso wie Forschungspartnern zur Verfügung und soll die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Mit einer Bauzeit von rund 12 Monaten wurde das Labor wie geplant im Oktober fertiggestellt.

Wärmewende schreitet voran

Infrastrukturminister Peter Hanke bezeichnete bei der Eröffnung die Einrichtung als wichtigen Schritt für die österreichische Wärmewende und betonte, dass Wärmepumpen eine Schlüsseltechnologie für das Erreichen klimaneutraler Energieziele darstellen. Mit der Investition von rund drei Millionen Euro setze das AIT ein deutliches Signal für die Stärkung der Forschungsinfrastruktur und die Förderung von Innovationen im Energiesektor.

Laut der AIT-Geschäftsführung (Brigitte Bach, Andreas Kugi und Alexander Svejkovsky) ist das Labor eine Verbindung zwischen angewandter Forschung und industrieller Umsetzung. Die neue Einrichtung ermögliche es, technologische Entwicklungen von der Idee bis zur Praxiserprobung unter marktnahen Bedingungen zu begleiten.

Prüfstände und Simulationen

Laut Thomas Fleckl, Leiter der Abteilung für nachhaltige thermische Energiesysteme am AIT, kombiniert das Labor moderne Prüfstände, Simulationstechniken und Messtechnologien. Es sei für alle gängigen und auch brennbaren Kältemittelklassen ausgelegt und eigne sich insbesondere für Untersuchungen im gewerblichen und großvolumigen Gebäudebereich. Ergänzt wird die Ausstattung durch akustische Messsysteme und die Möglichkeit zur dynamischen Betriebsweise, wodurch auch Geräuschemissionen und wechselnde Lastzustände präzise analysiert werden können.

Der Hintergrund: Wärmepumpen gelten europaweit als zentrale Technologie zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen in der Wärmeversorgung und können ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sein. Österreich zählt in diesem Bereich gemeinsam mit den nordischen Ländern zu den führenden Regionen und verfügt über eine starke industrielle und wissenschaftliche Basis. Das AIT forscht seit etwa 25 Jahren an Wärmepumpentechnologien und hat in dieser Zeit mehr als 700 Systeme getestet. Aktuelle Projekte wie das Vorhaben Gasthermenersatz, befassen sich damit, wie fossile Heizsysteme in Mehrparteienhäusern schrittweise durch kompakte und akustisch optimierte Wärmepumpen ersetzt werden können – ohne Eingriffe in andere Wohneinheiten. Auch das gemeinsame PhD-Programm HEAPNOSYS mit der Hochschule Stockholm widmet sich der Weiterentwicklung von Heiz- und Kühlsystemen für urbane Energienetze.

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