„Manchmal mag es ungerecht sein, manchmal übertrieben, aber in einer Unternehmenswelt, in der die Justiz den Konzernen oft unterliegt, ist es mitunter die schärfste Waffe gegen Wirtschaftskriminalität. Es ist das Urteil der Öffentlichkeit. Manchmal wiegt dieses am schwersten.“
(vgl. „Die Zeit“, Ausgabe Nr. 18, 25. April 2013)
Dieses Zitat aus der „Zeit“ bringt es auf den Punkt: Die Öffentlichkeit nimmt immer öfter eine Richterrolle ein. Und die Medien fungieren je nach Causa als Kläger oder Verteidiger. Verfahren dauern aufgrund ihrer Komplexität gerade in Fällen möglicher Wirtschaftskriminalität viele Jahre und ihr Ausgang ist meist mehr als ungewiss. Oft ist nicht einmal klar, ob es nach jahrelangen Ermittlungen überhaupt zu einer Anklage kommt. Daher findet nicht selten lange vor einem möglichen Urteil schon eine öffentliche Vorverurteilung statt – die dann auch durch eine spätere entlastende juristische Entscheidung nicht mehr revidiert werden kann. Die Öffentlichkeit verkörpert dabei aber nur scheinbar einen gerechten Richter, denn ihre Sichtweise der Dinge wird von vielen Seiten beeinflusst, verzerrt und vorgeprägt. Auch erweist sich der Informationsstand der breiten Öffentlichkeit zumeist als bruchstückhaft und nicht selten sehr einseitig. Die Beurteilung einer Causa wird außerdem durch tief eingeprägte Stereotype wie „die bösen Konzerne“, „die Reichen“ oder „die Politiker“ beeinflusst.
Steigendes Interesse der Medien
Das mediale Interesse an Justizfällen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen – gerade große Wirtschaftsfälle sind in aller Munde. Prozesse besitzen heute in zunehmendem Maße das Potential, zu Medienereignissen zu werden. Rechtsverfahren erweisen sich als sehr attraktiv für Journalisten, die immer mehr dem Druck ausgesetzt sind, öffentlichkeitswirksame Aufdeckerstories liefern zu müssen. Zwischen den einzelnen Medien herrscht ein harter Kampf um die beste „G’schicht“. Und was kommt da gelegener als juristische Auseinandersetzungen, die fast immer mit der vereinfachenden Schwarz-Weiß-Malerei funktionieren, nach der die Öffentlichkeit scheinbar verlangt: Gut vs. Böse, Arm vs. Reich, kleine Anleger vs. große Unternehmen.
Erschüttertes Vertrauen in die Wirtschaft
Dazu kommt, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise das Vertrauen in Unternehmer und Manager insgesamt schwer erschüttert hat. Der Euro wankt, Arbeitsplätze gehen verloren, die Staatsverschuldung steigt. Gleich mehrere große heimische Unternehmen sind in Skandale verwickelt. In fast logischer Konsequenz ist die Öffentlichkeit auf der Suche nach „den Schuldigen“: nach persönlich haftbaren Personen, die getrieben durch ihre Gier für all das verantwortlich sein sollen. Das führt dazu, dass Manager heute für vermeintliche Delikte strafrechtlich verfolgt werden, ähnliche Vorgänge vor ein paar Jahren jedoch wohl kaum der Rede wert gewesen wären. Und wo man früher noch in einem Boot saß, gibt es nun die neue Kronzeugenregelung. Auch Steuervergehen stellen schon lange keine Kavaliersdelikte mehr dar. Es genügt die Präsenz auf der Offshore Leaks-Datenbank, schon ist die Optik schief und auch ganz ohne weitere rechtliche Verfolgung die Karriere dahin.
Litigation PR – Der Begriff der Stunde
Betroffene müssen auf die beschriebenen Entwicklungen reagieren – aber wie? Entscheidend ist die Koordination von Recht und Justiz mit Kommunikation und PR. Klassische Medienarbeit reicht hier nicht mehr aus, vielmehr braucht es Kommunikationsexperten, die auch die rechtliche Seite verstehen – Litigation PR ist der Begriff der Stunde.
Das White Paper Litigation PR der Kommunikationsagentur Ecker & Partner fasst die jahrelange umfassende Expertise der Agentur im Spezialfeld Rechtskommunikation zusammen – und geht dank einer Reihe von Gastkommentaren und Experteninterviews noch weit darüber hinaus. Unter http://www.eup.at/WhitePaperLitigationPR/index.html steht das White Paper als Livebook zur Verfügung und als PDF zum Download bereit.
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