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Business

Vertrauensverlust durch NSA-Affäre: Mächtige IT-Industrie der USA wirkt angeschlagen

Washington. Die IT-Branche der USA erleidet bereits erheblichen wirtschaftlichen Schaden aufgrund der mutmaßlichen flächendeckenden Kommunikationsüberwachung durch den Geheimdienst NSA: Besonders betroffen sind naheliegenderweise (aber nicht nur) Cloud-Angebote.

Schätzungen zum erwarteten Schaden bis 2016 bzw. zu drohenden Umsatzeinbußen schwanken je nach analysierendem Institut zwischen 22 und 180 Mrd. US-Dollar. Zahlreiche US-Konzerne berichten von zurückgehenden Umsätzen und gefährdeten Geschäftsabschlüssen aufgrund der Geheimdienstaktivitäten.

Analysten des IT-Giganten Cisco sprechen bereits von „einem neuen Level“ der Enthüllungen, als kürzlich eine US-Behörde bekannt gegeben hat, dass sogar Verschlüsselungsstandards durch die NSA unterminiert sein könnten.

„Das wäre ein entscheidender Schlag gegen das Vertrauen, das man im Internet und in Sicherheitskreisen braucht“, so die Experten. Die Befürchtungen scheinen wahr zu werden: So sieht Cisco einen Umsatzrückgang in Sachen Entwicklungsländern von rund zwölf Prozent.

Beim Telekommunikationsanbieter AT&T droht die Übernahme der europäischen Vodafone wegen der kolportierten Verbindungen zur NSA zu scheitern. Europäische Politiker wollen den US-Konzern jedenfalls einer strengen Prüfung unterziehen, bevor sie Grünes Licht geben. Nicht gerade förderlich ist dabei, dass laut New York Times AT&T auch der CIA Daten von Auslandstelefonaten weitergibt – gegen Zahlung von 10 Mio. US-Dollar pro Jahr.

Glaubwürdigkeit massiv erschüttert 

Die norwegische Telenor wiederum hat Pläne gestoppt, wonach alle Firmenkundendaten in die Cloud zu Microsoft transferiert werden sollten, wie die Osloer IT-Nachrichtenseite digi.no berichtet. Und laut einem Bericht der New York Times erwägt Brasilien Gesetze einzuführen, wonach US-Firmen brasilianische Kundendaten nicht außer Landes speichern dürfen.

Auch IT-Experte Ed Felten von der Princeton University warnt vor den wirtschaftlichen Folgen der Bespitzelung: „Das wird US-Unternehmen einen Wettbewerbsnachteil bescheren, weil die Leute glauben werden, dass die Firmen nicht die Möglichkeit haben, ihre Kunden zu schützen. Leute werden vermuten, dass Unternehmen ihre Kunden über die Sicherheit anlügen müssen.“ Senator Ron Wyden drückt es drastischer aus: „Wenn ein Feind aus dem Ausland die Wirtschaft so stark schädigen würde, wären die Leute mit Mistgabeln auf der Straße.“ (pte/red)

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