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Business, Tipps

So läuft die digitale Revolution wirklich ab

©Trauner Verlag
©Trauner Verlag

Wien. Welche Auswirkungen haben Internet und insbesondere soziale Medien auf das Verhalten der Österreicher? Dieser Frage geht der Meinungsforscher Paul Eiselsberg in dem neuen Buch „#SocialMediaRevolution“ nach. Er analysiert darin mehr als 15.000 persönliche Interviews der letzten drei Jahre und kommt zu zwei Schlüssen. Erstens: Durch die Digitalisierung vollzieht sich ein gesellschaftlicher Wandel – und zwar oft schneller als Herr und Frau Österreicher es wünschen. Zweitens: Der Wandel läuft anders ab als man denkt.

Die ständige Live-Kommunikation über Facebook, WhatsApp und Co hat laut dem Autor bereits das Bewusstsein der jüngeren Generation verändert. „Eines ist sicher: Eine digitale Gesellschaft wird anders kommunizieren, anders arbeiten, anders entscheiden, das heißt: anders und vor allem schneller leben“, erklärt Eiselsberg, er ist Senior Research Director am Markt- und Meinungsforschungsinstitut IMAS in Linz.

Dass sich die österreichische Bevölkerung dieser Veränderungen durchaus bewusst ist, zeigt eine aktuelle IMAS-Befragung von mehr als 1.000 Personen: Knapp 80 Prozent der Österreicher sind sich demnach zumindest einigermaßen sicher, dass derzeit das Internet und die sozialen Medien den Alltag vollkommen verändern. Ebenso glauben acht von zehn Befragten, dass sich diese „Revolution“ in den nächsten Jahren einigermaßen bis sehr stark fortsetzen wird.

Facebook: Passiver „Konsum“

„Die Kommunikation über SocialMedia ist für die jüngere Generation längst zur wichtigsten Internetaktivität geworden, ein Drittel der intensiven Social-Media-Nutzer bewegt sich bereits rund drei Stunden täglich im virtuellen Raum“, so Eiselsberg. Dabei stellt Facebook für Österreicher die wichtigste Social-Media-Plattform dar; rund 2,7 Millionen sind oft oder ab und zu eingeloggt. Über 60 Prozent geben an, jeden Tag zu „facebooken“, und 36 Prozent der Befragten tun dies bereits beim Frühstück bzw. vor dem Verlassen des Hauses.

Interessant: Nur rund ein Viertel der Mitglieder ist wirklich selbst aktiv und postet Inhalte. Rund ein Drittel ist „leicht aktiv“, liked und teilt Inhalte von anderen. „Die relative Mehrheit hingegen verhält sich passiv – konsumiert also nur, ohne selbst ins virtuelle Geschehen einzudringen”, analysiert Eiselsberg.

Großer Wunsch nach persönlichem Kontakt

Social Media wirkt sich insbesondere bei jungen Menschen auf ihre sozialen Beziehungen aus. Bei der Generation unter 35 Jahren überwiegt bereits die Kommunikation über digitale Medien gegenüber dem persönlichen Gespräch. „Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, gibt es auch in dieser Gruppe den Wunsch nach einem stärkeren persönlichen Kontakt mit Freunden und Bekannten“, betont Eiselsberg.

So geben 40 Prozent der Österreicher an, sich mit ihren engsten Freunden meist nur noch über technische Hilfsmittel wie beispielsweise Telefon, WhatsApp, Facebook, Instagram oder Skype auszutauschen. Fast 90 Prozent würden das aber eigentlich lieber bei einem persönlichen Treffen tun. „Eine bemerkenswerte Diskrepanz“, meint der Forscher.

Politik hat Probleme bei Social Media

Die österreichische Politik tut sich in den sozialen Medien schwer. Generell ist hierzulande nur noch knapp jeder Zehnte sehr an den innenpolitischen Vorgängen und Problemen interessiert – Tendenz fallend. Und wenn, dann informieren sich die österreichischen Wähler auch heute noch lieber offline in Tageszeitungen, TV, Radio oder in persönlichen Gesprächen mit Familienmitgliedern und Freunden über das Politikgeschehen.

Im Internet werden von den Österreichern politische News vor allem über Online-Zeitungen bezogen, Facebook und andere soziale Medien sind hier weit abgeschlagen. Social-Media-Profile von Politikern werden von der Mehrheit der Nutzer für unglaubwürdig gehalten.

Phänomen “Shitstorm”

Von Politikvertretern und Parteien ebenso gefürchtet wie von Prominenten und Unternehmen ist das noch relativ junge Phänomen „Shitstorm“. Dabei wird diese neue Art der (negativen) Meinungsäußerung oft sehr breit wahrgenommen, obwohl es sich nicht selten nur um eine Art Sturm im Wasserglas handelt. Immerhin hat nur eine sehr kleine Minderheit von sieben Prozent der Facebook-User schon einmal daran teilgenommen. Weniger als 40 Prozent halten einen Shitstorm für geeignet, um entsprechende persönliche Ärgernisse zu äußern.

Das Buch „#SocialMediaRevolution“ ist im Trauner Verlag erschienen.

Link: Trauner Verlag

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