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Business

ÖBB-Chef Christian Kern schließt Touristen-Pakt mit Tirol Werbung, Deutscher Bahn und Schweizer SBB

Josef Margreiter, Günther Platter, Christian Kern, Siegfried Egger © Tirol Werbung
Josef Margreiter, Günther Platter, Christian Kern, Siegfried Egger © Tirol Werbung

Alpbach. ÖBB-Chef Christian Kern hat eine umfassende Kooperation besiegelt, um mehr Touristen in die Bahn zu bekommen: Gemeinsam mit der Tirol Werbung, der Deutschen Bahn (DB) und den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) soll die Zahl der Bahnanreisen nach Tirol angekurbelt werden.

Schwerpunkte der Kooperation sind Grundlagenarbeit wie gemeinsame Marktforschung, Verstärkung der Kommunikation rund um die Bahnanreise und Produktentwicklung. 

Derzeit reisen laut der österreichweiten Gästebefragung T-Mona rund 85 Prozent der Tiroler Gäste mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Wohnwagen an, fünf bis sechs Prozent kommen schon mit dem Zug nach Tirol, heißt es in einer Aussendung von Tirol Werbung.

„Die Erreichbarkeit stellt für touristische Destinationen einen entscheidenden Wettbewerbs- und Erfolgsfaktor dar. Tirol ist international gut erreichbar, aber es besteht noch Verbesserungspotenzial“, so Tirols Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter. „Gerade vor dem Hintergrund des sensiblen Alpenraumes hat eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tiroler Tourismus oberste Priorität, und in diesem Sinne haben wir auch die Forcierung der Bahnanreise im Regierungsprogramm festgelegt“, so Platter.

Waren es bisher punktuelle Marketingkooperationen, die zwischen Tirol Werbung und den Bahnpartnern realisiert wurden, so soll nun eine strategische Zusammenarbeit dazu beitragen, dass bis zum Jahr 2020 10 Prozent der Urlaubsgäste mit der Bahn anreisen.

Basis dafür bilde das in den letzten Jahren verbesserte Bahnangebot der ÖBB in und nach Tirol.

2,3 Milliarden in Tirol investiert

Die Österreichischen Bundesbahnen haben in den vergangenen fünf Jahren 9,7 Milliarden Euro, davon alleine 2,3 in Tirol, in den Ausbau des Schienennetzes investiert. Mit dem railjet, Nachfolger des ÖBB-Eurocitys und schnellster Zug der ÖBB, ist die Strecke Wien – Innsbruck nun mit einer Fahrtdauer von 4 Stunden und 15 Minuten auch mit dem Auto nicht schneller bewältigbar, ab Dezember wird die Fahrzeit nochmals um sechs Minuten verkürzt.

Die österreichischen Urlaubsgäste (1,3 Millionen Ankünfte im Tiroler Tourismusjahr 2011/12, Platz 3 der wichtigsten Herkunftsmärkte) nutzen bereits überdurchschnittlich die Bahn als Verkehrsmittel.

Im Sommer wählen 9 Prozent der heimischen Gäste die Anreise per Bahn, im Winter 8 Prozent. „Jährlich treten rund 40 Millionen ÖBB-Fahrgäste ihren Urlaub mit der Bahn an, unser Ziel ist es noch mehr Menschen dafür zu begeistern. Die Kooperation und Vermarktung durch die Tirol Werbung unterstützt uns dabei optimal“, so ÖBB-Holding Vorstandsvorsitzender Christian Kern.

Durch die Kooperation der ÖBB mit der Deutschen Bahn sollen auch die Gäste aus Tirols wichtigstem Herkunftsmarkt Deutschland künftig noch mehr mit dem Zug anreisen.

Die Tirol Werbung hat auch schon früher mit den ÖBB zusammengearbeitet, allerdings handelte es sich hierbei um projektbezogene Marketingkooperationen. Durch das aktuell definierte Arbeitsprogramm 2013-2016 soll die Bahnanreise ganzheitlich weiterentwickelt werden.

„“Tirol will nicht nur das Urlaubsland Nummer 1 der Alpen sein, sondern soll zum österreichischen Bahnreiseland Nummer 1 avancieren“, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung, die Zielsetzung. „Wir gehen davon aus, dass sich die steigende Nachfrage für das öffentliche Mobilitätsangebot positiv auf unser Vorhaben auswirken wird“, so Margreiter.

Laut Deutscher Reiseanalyse von 2013 hat sich der Anteil jener deutschen Reisenden, die Wert auf einen „möglichst ökologisch verträglichen, ressourcenschonenden und umweltfreundlichen“ Urlaub legen, innerhalb eines Jahres von 31 auf 40 Prozent gesteigert.

Reisezeit auf einen Blick

Die Tirol Werbung hat in Kooperation mit den Bahnpartnern auch Reisezeitkarten erstellt, die die Dauer der Anreise per Zug von allen wichtigen Bahnhöfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf einen Blick veranschaulichen.

Den Projektverantwortlichen geht es aber nicht nur darum, Urlaubsgäste zu motivieren, mit der Bahn nach Tirol zu reisen: „Unser Appell geht insbesondere auch an die Tiroler Vermieter, diese Anreisemöglichkeit offensiv an ihre Kunden zu kommunizieren und entsprechende Pakete zu schnüren“, sagt Siegfried Egger, Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol.

Buchungsmaske für Webseiten

Eine eigens programmierte Buchungsmaske, die die Vermieter auf ihren Websites integrieren können, soll den Gästen die Buchung der Bahnanreise erleichtern. Diese steht als kostenloser Download auf der Webseite von Tirol Werbung zur Verfügung.

Konkrete Produktentwicklungen mit buchbaren Angeboten sind ebenfalls bereits in Ausarbeitung. So kann schon im Winter 2013/14 die Zielgruppe der Ski-Wiedereinsteiger Packages inklusive Anreise per Zug nach Tirol buchen, im Sommer 2014 wird es Kombi-Angebote für Mehrtageswanderungen und Bahnanreise geben.

Herausforderung der letzten Meile

Die landesweite Lösung der letzten Meile – dem Transfer vom Bahnhof bzw. der Haltestelle des Linienbusses bis zur Unterkunft – stellt noch eine Herausforderung dar. Einige Regionen haben diese schon gelöst: So bekommen Urlaubsgäste des Ötztals beispielsweise die Ötztal Premium Card vorab zugeschickt, die ihnen eine kostenlose Anreise vom Bahnhof zu ihrer Unterkunft ermöglicht.

Das Stubaital und der Kaiserwinkl bieten einen eigenen Abholservice vom Bahnhof zum jeweiligen Urlaubsdomizil.

Link: Tirol Werbung

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