Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Bildung & Uni, Recht

Verlag Österreich hat bei Fachpublikationen viel vor: Online und offline

Katharina Oppitz ©Verlag Österreich
Katharina Oppitz ©Verlag Österreich

Wien. Für Katharina Oppitz, Geschäftsführerin des Verlags Österreich, bringt das Jahr 2014 viel Bewegung am Markt: „Jede umfangreiche Gesetzesänderung ist für einen juristischen Fachverlag natürlich positiv.“ Insofern fange dieses Jahr mit der Einführung der neuen Verwaltungsgerichte oder dem Steuerpaket und dem Abgabenänderungsgesetz gut an.

Auch der Verlag Österreich selbst setzt neue Akzente, unter anderem im Rahmen der im letzten Jahr geschlossenen Allianz mit LexisNexis auf der Fachdatenbank LexisNexis Online. Im Internet-Bereich, aber auch bei neuen Print-Publikationen hat Oppitz einiges vor.

2012 war für den Verlag Österreich ein bedeutendes Jahr – mit der Übernahme des rechtswissenschaftlichen Programms von SpringerWienNewYork wurde das Angebot beträchtlich ausgebaut. Die Programme ergänzten sich gut, sagt Oppitz. Heute habe man eine starke Präsenz vor allem im Öffentlichen Recht und im Strafrecht sowie im Zivil- und Unternehmensrecht. „Zur Zeit haben wir rund 2000 lieferbare Titel und über 20 Fachzeitschriften im Programm“, so Oppitz.

Sie selbst kam von Springer und leitet den heute rund 30 Mitarbeiter starken Verlag Österreich, der ein Tochterunternehmen der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft mit Sitz in Deutschland ist. Derzeit erscheinen im Verlag Österreich jährlich knapp 150 Titel. Qualitative Inhalte, die gleichsam für Wissenschaft und Praxis aufbereitet werden, bilden die Königsdisziplin. Daneben bietet der Verlag auch ein kleineres Programm für Anwender außerhalb der juristischen Disziplinen an.

Der Fokus der Publikationen liege auf Österreich, auch wenn manche Spezialtitel, wie etwa eine Neuerscheinung zum „Türkischen Eherecht“, sich auch in Deutschland gut verkaufen. „Generell hat die rechtswissenschaftliche Literatur aber nach wie vor einen nationalen Markt“, so Oppitz.

Neue Entwicklungen

Bedeutend für den heimischen Markt ist das Online-Bündnis mit LexisNexis, das der Verlag Österreich im Frühjahr 2013 eingegangen ist. Seither bringt der Verlag sukzessive seine Publikationen in die juristische Fachdatenbank LexisNexis Online ein. Mit der Zusammenarbeit zeigt sich Oppitz nach dem ersten Jahr sehr zufrieden. Der klare Fokus liege weiterhin auf der (Weiter-)Entwicklung gemeinsamer Module und auf der Erfüllung der Bedürfnisse der Nutzer nach mehr Inhalten auf einer Datenbank.

Die Entscheidung für die Allianz zwischen LexisNexis und dem Verlag Österreich gehe aus der vorherrschenden Kundenmeinung hervor, keine dritte Online-Plattform neben der RDB von Manz und LexisNexis Online anzubieten. „Österreich ist ein überschaubarer Markt. Unsere Kunden, darunter viele Anwälte, wollten nicht noch ein drittes System“, so Oppitz. Die beiden Verlage bleiben trotz ihrer strategischen Zusammenarbeit getrennt. „Jeder hat seine Marke, man bleibt selbstständig“, sagt Oppitz. Der Print-Bereich sei von der Zusammenarbeit nicht betroffen. „Wir liefern gezielt Inhalte für thematische Allianzmodule und erschließen so gemeinsam neue Kundengruppen. Wir ergänzen uns wunderbar.“ Eine neue Online-Plattform, die der Verlag Österreich in erster Linie für Bibliotheken und den Wissenschaftsbetrieb entwickelt, werde nicht Teil der Kooperation mit LexisNexis sein.

Der Online-Trend

Wie läuft das Geschäft in dem für die Verlage so wichtigen, aber derzeit noch schwierigen Zukunftsmarkt der Online-Publikationen? Tatsächlich lassen sich daraus bereits beträchtliche Umsätze für das eigene Haus erwirtschaften, meint Oppitz, auch wenn diese den Print-Bereich noch keineswegs in den Schatten stellen. „Was sich geändert hat: Wir planen Produkte nicht mehr ausschließlich als Print-Ausgaben, sondern legen von Beginn an die möglichen Online-Kanäle fest.“

Der Online-Markt wachse jedenfalls, stellt Oppitz fest. Derzeit sei es ganz eindeutig so, dass Print und Online von den Anwendern in den Kanzleien parallel genutzt werden: „Auf den Online-Plattformen wir recherchiert, Print wird gelesen.“ Die Nachfrage nach dem möglichen Brückenprodukt – den E-Books – sei jedoch „noch sehr überschaubar“. „Ich denke, dass E-Books eine Zukunft haben werden – der Bedarf für die Praxis ist aus heutiger Sicht jedoch noch schwer einschätzbar.“

Neue Titel kommen

Neue Publikationen betreffend, hat der Verlag Österreich heuer viel vor; unter anderem:

  • die Neuauflage des Kommentars zum Versicherungsvertragsgesetz, zur Zivilprozessordnung sowie die vierte Auflage des „KBB“ – dem Kurzkommentar zum ABGB
  • weitere Printbände des bekannten Großkommentars zum ABGB; in dritter Auflage herausgegeben von Attila Fenyves, Ferdinand Kerschner und Andreas Vonkilch (ehemals von Heinrich Klang),
  • Kommentare, Handbücher und Lehrbücher zur neuen Verwaltungsgerichtsbarkeit sowie die neue Zeitschrift zur Verwaltungsgerichtsbarkeit – ZVG,
  • einige Neuerscheinungen zum Banken- und Stiftungsrecht,
  • Hand- und Praxisbücher im Unternehmensrecht,
  • eine neue Online-Version des Österreichischen Amtskalenders auf der verlagseigenen Plattform JURnet (www.jurnet.at),
  • weiters erscheint Österreichs einzige Zeitschrift für Strafrecht – die JSt – ab Mai im Verlag Österreich.

Im Rahmen der Allianz mit LexisNexis geht das neue Modul „Klang-Kommentar“ mit allen bereits erschienenen Printbänden des Großkommentars online. Das Modul „Vergaberecht“ ist bereits seit letztem Jahr verfügbar und erschließe auch jenseits der klassischen Zielgruppe der Anwaltskanzleien neue Benutzerschichten.

Für das zweite Halbjahr 2014 sind weitere Module zum Bankvertragsrecht und zum Baurecht geplant.

Link: Verlag Österreich

 

Weitere Meldungen:

  1. Facultas Dom Buchhandels GmbH übergibt drei Filialen an Kral
  2. Neues Fachbuch: Compliance in der Lieferkette
  3. Jetzt in neuer Auflage: Basiswissen Arbeits- und Sozialrecht
  4. Virtuell Schmökern im Manz-Bookshop: Service mit LeReTo