Wien. Österreichs Gesellschaft und Wirtschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist eine Erfolgsgeschichte – doch wie bei vielen guten Storys droht die Fortsetzung das Publikum zu enttäuschen. Zwei bedeutende Industrielle und hochrangige Ex-Politiker wollen in dem Buch „Österreich – Wohin soll das Land gehen?“ das Drehbuch für die nächste Episode liefern: Ex-SPÖ-Finanzminister Hannes Androsch und Ex-ÖVP-Kanzlerkandidat Josef Taus.
Geopolitisch eingebettet zwischen zwei Machtblöcken wurde aus dem europäischen Sorgenkind Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg einer der weltweit wohlhabendsten Staaten. Mit dem Beitritt zur Europäischen Union 1995 und der Erweiterung der Union um neue Mitgliedstaaten 2004 wurde der wirtschaftliche Erfolg Österreichs erweitert und vertieft, heißt es zu dem neuen Buch weiter. Doch seit geraumer Zeit laufe Österreichs Wirtschaftsmotor nicht mehr rund, er sei sogar deutlich ins Stottern geraten.
Die Probleme
Extreme Bürokratisierung hemmt Österreichs Unternehmen bei Investitionen und Innovationen. Eine der europaweit höchsten Abgabenquoten drückt die Konsumbereitschaft und den Wohlstand der Bevölkerung nach unten. Die Staatsverschuldung erreicht besorgniserregende Dimensionen. In den Bereichen Bildung, Forschung und Entwicklung ist Österreich nur noch Durchschnitt.
Experten aus Wirtschaft, Forschung und Politik analysieren in dem von Taus und Androsch herausgegebenen Buch die gegenwärtige und mögliche künftige Situation des Landes und unterbreiten Vorschläge, wie die Erfolgsgeschichte Österreichs prolongiert werden kann. Zu den Autoren gehören – neben den zwei Industriellen selbst – u.a. Karl Aiginger (Wifo), Georg Brasseur (TU Graz), Rudolf Kaske (AK) und Christoph Leitl (WKO).
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