Wien. Industrieunternehmen aller Branchen machen mit dem Projekt „Industrie 4.0“ Ernst. Die Umsetzung ist weltweit in vollem Gange, heißt es beim Beratungsmulti PwC.
Rund ein Drittel der Unternehmen stufen ihren Digitalisierungsgrad bereits jetzt als hoch ein, durchschnittlich soll dieser Wert innerhalb der nächsten fünf Jahre von 33 Prozent auf 72 Prozent steigen (in Österreich von 30 Prozent auf 77 Prozent).
Die Befragten digitalisieren nicht nur wesentliche Funktionen innerhalb ihrer vertikalen Wertschöpfungskette, sondern auch horizontal mit ihren Partnern entlang der Lieferkette. Zusätzlich stärken sie ihr Produktportfolio mit digitalen Funktionen und bieten innovative datenbasierte Dienstleistungen an.
Dazu wollen Unternehmen weltweit jährlich etwa fünf Prozent ihres Umsatzes aus dem digitalen Geschäft investieren. Auf die Befragten bezogen, entsprechen fünf Prozent des Umsatzes einem Investitionsvolumen von rund 907 Milliarden US-Dollar.
Hardware, Software und Schulung
Ein Hauptanteil dieser Investitionen werde in digitale Technologien wie Sensoren oder Geräte für Konnektivität sowie in Software und Anwendungen wie Produktionsleitsysteme fließen. Außerdem investieren Unternehmen in Trainings für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie in die notwendigen organisatorischen Veränderungen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) dieser Unternehmen geht davon aus, dass sich diese Aufwendungen bereits innerhalb von zwei Jahren amortisieren. Das zeige die globale Studie Industry 4.0: Building the Digital Enterprise der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC, für die über 2.000 Unternehmen aus neun Industriebereichen in 26 Ländern befragt wurden, davon 100 in Österreich.
Die Ergebnisse
Im Zuge dieses Wandels rechnen die befragten Verantwortlichen mit einer Kostenreduktion von durchschnittlich 3,6 Prozent pro Jahr und einem jährlichen Umsatzplus von durchschnittlich 2,9 Prozent. In absoluten Zahlen entspricht das Kosteneinsparungen von 421 Milliarden US-Dollar und einer gleichzeitigen Umsatzsteigerung von 493 Milliarden US-Dollar.
„Unternehmen versprechen sich von der Digitalisierung enorme Vorteile und investieren entsprechend hohe Summen. Unsere Studie zeigt, dass sich dieser Wandel in allen befragten Ländern gleichermaßen vollzieht, nicht nur in Industriestaaten“, sagt Jörg Busch, Partner und Leiter Consulting & Risk Services bei PwC Österreich. „Selbst wenn sich nur die Hälfte der daran geknüpften Erwartungen erfüllt, wird Industrie 4.0 die Wettbewerbslandschaft in den kommenden fünf Jahren grundlegend verändern.“
Link: PwC (Industrie 4.0)