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Business, Recht, Steuer

Auf Panama Papers folgen die Paradise Papers

Datenleak. Geschäfte prominenter Namen in und um Steueroasten enthüllen die „Paradise Papers“. 

Wobei „Papers“ nicht ganz der richtige Ausdruck ist – insgesamt 1,4 Terabyte Daten hat die Plattform „International Consortium of Investigative Journalists“ (ICIJ) laut eigenen Angaben zu Geschäften in Steueroasten erhalten, ein Konvolut, dass in Papierform kaum konspirativ weiterzugeben wäre, es sei denn mit einem Lkw.

„A new leak of confidential records reveals the financial hideaways of iconic brands and power brokers across the political spectrum“, beschreibt die Plattform ihre neue Enthüllung. Zu ICIJ gehören in Österreich der staatliche ORF und die Zeitschrift Falter.

Eine Speerspitze der ICIJ ist die Süddeutsche Zeitung, die laut den Angaben die Daten auch zuerst erhalten und dann mit ICIJ geteilt hat. Es handle sich um 13,4 Millionen Dokumente von zwei Offshore-Dienstleistern, Appleby und Asiaciti Trust, sowie den Unternehmensregistern von 19 Steueroasen.

Die großen Namen

Die Enthüllungen zeigen, wie Großkonzerne Gewinne fast steuerfrei ins Ausland transferieren können, so die ICIJ. Tatsächlich stehen in den Papieren große Namen: US-Handelsminister Wilbur Ross, die britische Royal Family sowie Konzerne wie Nike und Apple. In Österreich sollen laut Berichten u.a. die Meinl-Unternehmensgruppe und Investmentbanker Wolfgang Flöttl vorkommen.

  • Kanzlei Appleby – laut Selbstdarstellung einer der größten Berater im Offshore-Geschäft – hat mit einem offiziellen Statement reagiert: Sie weist darin sämtliche Unterstellungen, dass man selbst oder die Klienten gesetzwidrig gehandelt habe, zurück: „The journalists do not allege, nor could they, that Appleby has done anything unlawful. There is no wrongdoing. It is a patchwork quilt of unrelated allegations with a clear political agenda and movement against offshore“, meint Appleby.
  • Auch Asiaciti Trust reagiert: „(…) a series of articles have been published alleging improper conduct in the fiduciary services industry generally. Asiaciti Trust at all times complies with all applicable laws and regulations. (…) We absolutely deny any implication of wrong doing.“

Kurz, es wird politische Kritik an Steueroptimierung gewittert. Appleby wie Asiacity Trust fordern übrigens besorgte Klienten auf, sich zu melden – man werde ihnen dann gerne weiterhelfen. Die mediale Berichterstattung über die „Paradise Papers“ wird wohl gerade erst so richtig begonnen haben.

Link: ICIJ

Link: Falter

Link: Süddeutsche Zeitung

Link: Appleby

Link: Asiaciti Trust

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