Wien/Mattersburg. Der Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg will 20 Millionen Euro von Wirtschaftsprüfer TPA erstreiten.
Gerwald Holper und Michael Lentsch, Masseverwalter der Commerzialbank Mattersburg und Partner der Anwaltskanzlei Kosch & Partner, haben beim Handelsgericht Wien eine Schadenersatzklage gegen den Abschlussprüfer der Bank, TPA, eingebracht.
Die Klagshöhe liege bei 20 Millionen Euro – und zwar deshalb, weil die Haftung des Prüfers gesetzlich auf diese Summe begrenzt sei. Klagen gegen die TPA soll es auch von Großkunden der Commerzialbank geben. Die Masseverwalter sehen es als „offensichtlich“ an, dass die TPA die Prüfung der Pleite gegangenen Bank nicht mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt habe.
Ende mit Schrecken
Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei TPA hat die Commerzialbank seit 2006 geprüft. 2020 kam es nach mehreren Anzeigen zu Ermittlungen der Aufsichtsbehörden und zum Zusammenbruch der Bank. Der Gesamtschaden wird derzeit auf 600 bis 700 Millionen Euro geschätzt.
Die TPA selbst sieht sich laut früheren Aussagen selbst getäuscht, d.h. als Opfer an. Die Klage des Masseverwalters will die Kanzlei laut Medienberichten prüfen, sich inhaltlich aber nicht äußern.