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Business, Motor, Recht

Chipkrise schickt Autozulieferer Räuchle in die Pleite, Görg berät

Holger Leichtle ©Görg

Autozulieferer. Die deutsche Räuchle GmbH ist wegen der Chipkrise zahlungsunfähig: Görg-Partner Holger Leichtle wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Das Automobilzulieferunternehmen Räuchle GmbH & Co. KG aus Dietenheim (Deutschland) hat beim Amtsgericht Ulm einen Insolvenzantrag gestellt. Die Geschäftsleitung von Räuchle wurde dabei von der auf Krisensituationen spezialisierten Anwaltskanzlei Solutio Schneider (Biberach) beraten.

Das Amtsgericht hat nun den Sanierungsspezialisten Holger Leichtle, Partner der deutschen Wirtschaftskanzlei Görg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die Corona-Krise gemeistert

Das 1902 gegründete Unternehmen Räuchle ist einer der führenden deutschen Hersteller von Dreh- und Kaltfließpressteilen in der Automobilzulieferindustrie, wie es heißt: Insgesamt 320 Mitarbeiter fertigen Produkte höchster Präzision aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. Der Geschäftsbetrieb werde vollumfänglich fortgeführt. Hierzu werden intensive Gespräche mit Kunden geführt.

Nach einer Insolvenz im Dezember 2018 wurde das Unternehmen durch eine Investorengruppe übernommen, heißt es bei der Kanzlei Görg: Das neue Management setzte im Jahr 2019 weitreichende Restrukturierungsmaßnahmen um, kombiniert mit einem umfassenden Investitionsprogramm. Dadurch war bis Anfang 2020 erfolgreich der Turnaround geschafft.

Räuchle war damit in der Lage, erfolgreich die Corona-Krise zu meistern. Mit dem Wiederanziehen der Autokonjunktur im ersten Halbjahr 2021 seien die hoch gesteckten Ziele in puncto Profitabilität und Wachstum erreicht worden.

Suche nach Investoren

Durch die Chip-Krise brachen seit Juli die Bestellungen der Kunden allerdings massiv ein, so dass sich die Liquiditätssituation in den letzten Tagen massiv verschlechtert habe. Aus diesem Grund sah sich die Geschäftsführung gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen: Die letzten Monate seien gekennzeichnet gewesen von Umsatzeinbrüchen von bis zu 40% und gleichzeitigen deutlichen Materialpreissteigerungen, die man nicht an die OEM habe weitergeben können.

Der Fokus von Geschäftsleitung und Insolvenzverwaltung liege derzeit auf der Suche nach potentiellen strategischen Investoren, um so den Geschäftsbetrieb von Räuchle zukunftsfähig aufzustellen und eine nachhaltige Perspektive für Mitarbeiter und Standort unter neuen Rahmenbedingungen zu entwickeln.

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