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Recht

Europas Finanzmarktaufsicht segnet US-Ratingagenturen offiziell ab: „Qualität wird verbessert“

FMA-Chefs Kurt Pribil, Helmut Ettl ©FMA

Brüssel/Wien. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA, die „European Securities and Markets Authority“, hat heute die erfolgreiche Registrierung der Rating-Agenturen DBRS, Fitch Ratings, Moody’s Investor Service und Standard & Poor’s (S&P) als in der EU zugelassene Kreditratingagenturen bekanntgegeben.

Die Entscheidungen wurden nach sorgfältiger Analyse und Prüfung durch Kollegen mit den nationalen Aufsichtsbehörden getroffen, heißt es bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA). 

Insbesondere wurden die Unabhängigkeit, die Grundsätze der Unternehmensführung sowie der Transparenz der Entscheidungsfindung analysiert und bewertet, heißt es in einer FMA-Aussendung weiter.

Die US-Ratingagenturen waren in den letzten Monaten öfter von europäischen Politikern kritisiert worden, da man ihnen vorwarf, mit Rating- bzw. Rating-Ausblick-Senkungen für Anleihen von europäischen Schuldenstaaten wie Griechenland die Eurokrise noch zu verschärfen.

Manche Kritiker gingen sogar soweit, ihnen vorzuwerfen, damit von hausgemachten US-Problemen ablenken zu wollen. Allerdings hat Standard & Poor´s vor kurzem auch das Rating der USA selbst gesenkt.

Die jetzt zugelassenen Ratingagenturen sind im wesentlichen US-basiert, mit Ausnahme von DBRS: der frühere „Dominion Bond Rating Service“ ist die größte kanadische Ratingagentur.

Europa hält Aufsicht

Die laufende Aufsicht über die Tätigkeit dieser Rating-Agenturen in der Europäischen Union liegt nun bei der zentralen europäischen Aufsichtsbehörde ESMA. Gleichzeitig gab ESMA bekannt, dass für Ratings aus Dritt-Staaten (außerhalb der EU) bisher nur jene aus Japan als der EU gleichwertig reguliert anerkannt und damit in der EU zugelassen sind.

Für alle anderen Drittstaaten gelte noch eine Übergangsfrist bis 31. Jänner 2012, um die Gleichwertigkeit der Regulierung mit den EU-Standards nachzuweisen und/oder herzustellen, so die Aussendung.

Da einige dieser Prüfverfahren bereits weit fortgeschritten sind, wird diese Übergangsfrist jedoch wahrscheinlich bis 30. April 2012 verlängert, heißt es weiter.

„Es ist ein wichtiger Fortschritt in der Weiterentwicklung der europäischen Aufsicht, dass nun auch die global tätigen Rating-Agenturen europäische Standards erfüllen müssen und der europäischen Aufsicht unterliegen. Dadurch wird die Qualität, die Verlässlichkeit und die Transparenz der Ratings verbessert“, so FMA-Vorstand Kurt Pribil: „Wichtig ist auch, dass Ratings, die außerhalb der EU veröffentlicht werden, den gleichen strengen Standards unterliegen müssen, wenn sie innerhalb der EU verwendet werden sollen. Die Aufsicht über die Rating-Agenturen ist auch das erste Aufsichtsfeld, das direkt von einer zentralen europäischen Aufsichtsinstitution reguliert wird, was der globalen Bedeutung der Arbeit der Rating-Agenturen gerecht wird.“

Link: FMA

Link: ESMA

 

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