Wien. Eine aktuelle Studie der OECD prognostiziert für Österreich ein bescheidenes Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent. Stefan Prochaska, Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer, kritisiert, dass aus seiner Sicht dringend notwendige Reformen fehlen.
Österreich habe eine „unternehmensfeindliche“ Fiskalpolitik, „innovationsverhindernde“ Investitionsstrategien und eine „Überreglementierung mit aufgeblasenem Verwaltungsapparat“, kritisiert Prochaska und warnt vor massiven Problemen für den Wirtschaftsstandort Österreich.
„Ausufernde Steuerbürokratie, überhöhte Spitzensteuersätze bei zu niedrig angesetzten Progressionsstufen und immense Lohnnebenkosten treiben nicht nur die bestehende heimische Wirtschaft über die Landesgrenzen – zum Beispiel in die benachbarte, steuerlich weit attraktivere Slowakei. Sie verhindern auch die Ansiedlung neuer Betriebe“, erklärt Prochaska.
Österreich liege aktuell im „Global Competitiveness Index“ beim zur Unternehmensgründung benötigten Zeitaufwand im hinteren Mittelfeld – zwischen der Ukraine und Indien, so Prochaska (der selbst im Hauptberuf Wirtschaftsanwalt ist).
„Wille fehlt“
„Was dem österreichischen Wirtschaftsstandort folglich am meisten fehlt, ist der Wille, sich in eine wettbewerbsfähige Position zu hieven – durch die Schaffung eines normativen und administrativen Umfelds, in dem unternehmerisches Handeln unterstützt, Produktivität belohnt und Wachstum gefördert wird“, so der Vizepräsident.
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