Alpbach. Alev Korun, Integrationssprecherin der Grünen, und Integrations-Staatssekretär Sebastian Kurz diskutierten beim „13. management club-Europafrühstück“ in Alpbach über Integration. Dabei bezeichneten sie die Berichterstattung über das Thema Zuwanderung als „teils sehr skurril“. Alles werde in einen Topf geworfen: Migration werde meist mit Asyl gleichgesetzt, obwohl Asylwerber nur einen Bruchteil der Zuwanderung ausmachen.
Korun und Kurz sehen in der Zuwanderung eine große Chance für die österreichische Wirtschaft: Die Mehrsprachigkeit sei ein klarer Vorteil bei internationalen Geschäften.
So forderte Korun bereits in der Lehrerausbildung einen Schwerpunkt auf Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz, heißt es in einer Aussendung des management clubs.
Unterschiedliche Meinungen zeigten sich bei der Debatte um die Gesamtschule: Korun meinte, dass die Gesamtschule eine größere soziale Durchlässigkeit schafft und gleichzeitig auch die Volksschulen entlastet. Kurz stellte dem entgegen, dass nicht die Etikette entscheidend sei, sondern dass es ein breites Angebot an Schultypen geben muss, das auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingeht.
Die Grünen fordern außerdem ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr. „Eine Verpflichtung zum zweiten Jahr geht natürlich Hand in Hand mit dem entsprechenden Angebot an Plätzen“, so Korun. Für Kurz ist ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr nur dann notwendig, wenn bei Kindern Defizite festgestellt werden.
Einigkeit bei Ganztagsbetreuung
Einig war man sich im Punkt der Ganztagsbetreuung: Speziell im urbanen Raum müsse es mehr Angebote geben. Durch die Entflechtung des „Kompetenzdschungels“ im Bildungsbereich könnte man Mittel freispielen, die „den Kindern zugutekommen.“
Unterschiedlicher Meinung waren Korun und Kurz hingegen beim Thema Asylverfahren: Korun will diese beschleunigen und ein automatisches Bleiberecht für jene, deren Verfahren sehr lange gedauert hat. Kurz hingegen plädiert dafür, jeden Fall einzeln zu prüfen.
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