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Business

Putin-Besuch lässt Russlands Flagge in Österreichs Wirtschaft wehen: OMV, ÖIAG, Strabag

Wien. Der russische Staatspräsident Wladimir Putin kommt auf Staatsbesuch und der Einfluss Russlands in Österreichs Wirtschaft steigt innerhalb von kaum zwei Wochen sprunghaft an: Zuerst fixieren OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss und Gazprom-Chef Alexej Miller den in Europa umstrittenen Bau der Gaspipeline South Stream, dann wird Siegfried Wolf Aufsichtsratspräsident der Staatsholding ÖIAG. Wolf ist Topmanager im russischen Großkonzern Basic Element von Oleg Deripaska.

Auch ein Einstieg des staatlichen russischen Energieriesen Gazprom bei der OMV soll erwogen werden. Beim größten österreichischen Baukonzern Strabag ist bereits Deripaska an Bord. Und für viele Unternehmen, etwa die Raiffeisen Bank International, ist der russische Markt extrem wichtig. Putin will Österreich als „Andockstelle in der EU“ ausbauen, formuliert es das Nachrichtenmagazin profil.

South Stream soll ab 2017 russisches Gas nach Österreich bringen; gleichzeitig sorgt sich die EU jedoch um die große Abhängigkeit bei der Gasversorgung von Russland und sieht Österreichs Deal eher als Einzementierung der alten Machtverhältnisse an denn als Schritt in eine neue Richtung. Putin betonte bei seinem Besuch dagegen, dass wechselseitige Abhängigkeit Grundlage für Stabilität sei.

Vor kurzem formulierte es Karl Sevelda, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), bei der Vorlage des Jahresergebnisses 2013 ähnlich: Der Vorsteuergewinn seiner Bank sank im Vorjahr um 19,5 Prozent auf 835 Millionen Euro; von diesen 835 Millionen Euro steuerte die russische Tochterbank 615 Millionen Euro oder rund zwei Drittel bei. Ein „Sanktionswettlauf“ würde für alle Seiten nur Verlierer bringen, warnte Sevelda damals.

Wolf wurde gestern im Rahmen der konstituierenden Aufsichtsratssitzung mehrheitlich zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates der ÖIAG bestellt, unter Kritik der Grünen. Er folgt dem Industriellen Peter Mitterbauer (Miba) nach. Des Weiteren wurden Wolfgang Bernhard zum 1. AR-Vorsitzender-Stellvertreter und Thomas G. Winkler zum 2. AR-Vorsitzender-Stellvertreter gewählt, so eine Aussendung.

Was passiert bei neuen Sanktionen?

Offen blieb zunächst, wie sich eine mögliche zukünftige Verschärfung der westlichen Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise auf die gestärkte Achse zwischen Russland und Österreich auswirken könnte. Allerdings wäre dann der South Stream-Vertrag bereits unterzeichnet und Wolf bereits gewählt.

 

 

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