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Business

IMD-Professor Arturo Bris listet Gefahrenherde für neue Finanzkrise auf: Energie, Krieg, China & Co

Lausanne. Arturo Bris, Professor für Finanzen an der renommierten Wirtschaftshochschule IMD und seit Jänner 2014 Leiter des World Competitiveness Centers befürchtet eine neue weltweite Wirtschaftskrise: Laut den Statistiken habe die Welt ab April 2015 eine Finanzkrise zu erwarten, die im März 2016 endet. Derzeit würden nicht genügend Maßnahmen ergriffen, um diese zu verhindern, verkündet Bris. Er stellt acht mögliche Szenarien vor, wie der finanzielle Weltuntergang vonstatten gehen könnte.

Richtig reagieren ist teilweise sehr die Frage: Zu den 8 Szenarien gehören neben einer Krise der chinesischen Schattenbanken nämlich auch generell Krieg und Armut. Schon konkreter ist dagegen die Warnung des IMD vor einer Blase an den Aktienmärkten. Und Bris nimmt neben den üblichen Verdächtigen diesmal auch Deutschland in den Kreis der Immobilienblasen-Gefahrenherde auf.

So warnt Bris vor folgenden Gefahren (Quelle: IMD):

1. Eine Blase am Aktienmarkt

Im letzten Jahr entwickelten sich die Aktienmärkte unrealistisch gut und irgendwann werde die Lage explodieren, so Bris: Im ersten Quartal 2014 waren die Analytiker enttäuscht, da die Gewinne nicht den Markterwartungen entsprachen. Das bedeute, dass die Aktienmärkte um 30-35 % fallen werden, wenn die Märkte hinsichtlich der Gewinne auf ein vernünftiges Niveau zurückkehren.

2. Bankwesen in China

Eine schwere Krise könnte durch das wachsende Schattenbankwesen in China ausgelöst werden, ein System, das hauptsächlich aus Darlehen bestehe, deren Entwicklung nicht gut überwacht sei und das nicht offen für den Wettbewerb ist. Wenn dieses System zusammenbricht, habe das negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

3. Energiekrise

Die USA könnten als der weltweit größte Gasproduzent eine Energiekrise auslösen. Wenn die USA beginnen, in den Rest der Welt zu exportieren, könnte sich Russland bedroht fühlen und einen geopolitischen Sturm auslösen. Die USA würden die Energiepreise kontrollieren und Einfluss auf Länder wie das Vereinigte Königreich,
Indien und Japan nehmen, so Bris.

4. Eine weitere Immobilienblase

Es bestehe das Risiko, dass sich in Ländern wie Brasilien, China, Kanada oder Deutschland eine Immobilienblase bildet. Die Preise steigen aufgrund der hohen Verfügbarkeit von Krediten und die Käufer treiben die Preise nach oben, ohne zu erkennen, dass diese nicht den Grundwerten entsprechen.

5. Ratings und Insolvenzen: BBB als neues AA

Derzeit seien Unternehmen zu hoch verschuldet und ein BBB-Rating sei die neue Norm. In den USA gibt es nur noch drei Unternehmen mit einem AAA-Rating: ExxonMobil, Microsoft und Johnson & Johnson. Wenn Ratings ein Indikator für die Insolvenz sind, werde es durch die Bank weg Insolvenzen geben. Wenn die Zinssätze um 2 % steigen, würde die Hälfte des Unternehmenssektors ausgelöscht, heißt es.

6. Krieg und Konflikte

Fast überall, mit Ausnahme von Teilen Europas und den USA, herrsche eine steigende geopolitische Spannung. Ereignisse wie die derzeitige Krise auf der Krim könnten einen Marktzusammenbruch auslösen, selbst wenn es nicht zum Krieg kommt.

7. Steigende Armut

Insgesamt sei die weltweite Armut angestiegen und immer, wenn die Armen noch ärmer werden, sei ein sozialer Konflikt zu erwarten. Die Bekämpfung der Einkommensungleichheit könne außerdem hinderlich für Innovationen und Wachstum sein.

8. Geldmittel und Hyperinflation

Die übermäßigen Geldmittelbestände bei Zentralbanken und Unternehmen könnten dazu führen, dass die Wirtschaft Schaden nimmt. Die EZB leiht Finanzinstituten Geld, die es wieder an die EZB zurückgeben, was einen Teufelskreis darstellt. Darüber hinaus könne es sich Google heute leisten, eine Mehrheitsbeteiligung in Irland zu erwerben und Microsoft könnte mehr als 50 % Singapurs kaufen, was unmoralisch sei, so Bris. „Während sich viele Volkswirtschaften scheinbar endlich von der Krise aus dem Jahr 2008 erholen, sollten wir nicht selbstzufrieden sein“, meint er.

Link: IMD

 

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