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Business, Steuer

KPMG: Unternehmen in Zentral- und Osteuropa schlecht gegen Wirtschaftskriminalität gewappnet

Gert Weidinger, Michael Nayer ©KPMG
Gert Weidinger, Michael Nayer ©KPMG

Wien. Viele Unternehmen in Zentral- und Osteuropa verfügen über ein vergleichsweise mangelhaftes System zur Vorbeugung und Aufdeckung strafbarer Handlungen im eigenen Haus. Das berichtet KPMG nach zweijährigem Einsatz eines speziellen Tools, mit dem unternehmensweite Kontrollen auf ihre Effektivität überprüft werden.

Bei dem Tool handelt es sich um eine Online-Befragung mit automatischer Auswertung, die der Unternehmensführung auch eine Benchmark liefert.

Gert Weidinger, Partner im Bereich Forensic bei KPMG: „Die Ergebnisse sind alarmierend. Ein Großteil der untersuchten Unternehmen verfügt zwar über schriftlich fixierte Richtlinien zur Vorbeugung und Aufdeckung von Straftaten, doch sind diese oft zu unpräzise oder werden intern nicht genügend kommuniziert. Unternehmen sollten stärker an das Verantwortungsbewusstsein ihrer Mitarbeiter appellieren und sie ermuntern, erkannte Missstände eigenverantwortlich und ohne Sorge vor Repressalien zu melden. Eine aufmerksame Belegschaft ist das größte Kapital, wenn es darum geht, kriminelle Aktivitäten im Unternehmen aufzudecken oder einzudämmen.“

40 Prozent der Unternehmen wurden eigenen Angaben zufolge bereits mit Diebstahl von Unternehmensvermögen konfrontiert. Jeweils jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) vermeldet zudem erfolgte Bestechungsfälle, Schmiergeldzahlungen oder Fälle von „Freunderlwirtschaft“, heißt es in einer Aussendung.

Michael Nayer, Partner im Bereich Forensic: „Aufgrund der unzureichenden Warnsysteme dürfte die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen. Österreichische Konzerne mit Tochtergesellschaften in Zentral- und Osteuropa sollten deshalb ihre Überwachungsmechanismen in diesen Ländern sorgfältig unter die Lupe nehmen. Die Existenz klarer Richtlinien auf Gruppenebene bedeutet keineswegs, dass diese auch konzernweit umgesetzt werden. Zu einem vernünftigen Risikomanagement gehört es, die internen Risikobereiche wie etwa Einkauf oder Vertrieb ebenso regelmäßig zu überprüfen wie die Geschäftsbeziehungen. Das machen leider die wenigsten Unternehmen.“

Die Analyse

Mit dem Ziel, Wirtschaftskriminalität in Unternehmen vorzubeugen, wurde das „KPMG Fraud Risk Management Assessment Tool“ in den vergangenen zwei Jahren bei cirka 100 in Zentral- und Osteuropa tätigen Unternehmen eingesetzt.

Dabei wird die Effektivität des Fraud Risk Managements in Hinblick auf Prävention, Erkennung und Reaktion bei strafbaren Handlungen bewertet. Bei 35 dieser Unternehmen handelt es sich um Tochterunternehmen deutscher und österreichischer Gesellschaften.

Link: KPMG

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