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Business

Bankenbranche zwischen Erholung und Alarmstufe Rot

London/Wien. Der Verkauf von Kreditportfolios der europäischen Banken erreichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 104 Mrd. Euro Ein Drittel davon entfällt auf Großbritannien. Zu diesem Ergebnis kommt der KPMG-Bericht „European debt sales“. Die Autoren sehen einerseits Schuldenabbau bei den Bad Banks – und andererseits „Trader, die auf den Alarmknopf drücken“.

Der KPMG-Bericht fokussiert sich einerseits auf die Entwicklung des Kreditmarktes in den letzten zwölf Monaten und zeige andererseits Themen, die 2016 rund um den Schuldenabbau der europäischen Banken ins Zentrum rücken werden.

Das zunehmende Interesse der Investoren, Kreditportfolios in Europa zu kaufen, dürfte auch 2017 anhalten. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit den „Bad Banks“ und dem Interesse, Kreditportfolios – insbesondere in Großbritannien und Irland – weiter zurückzuschrauben, heißt es.

Österreich und der CEE-Raum

  • Die österreichischen Banken halten auch weiterhin einen signifikanten Marktanteil in Mittel- und Osteuropa, so der Bericht: 40 Prozent ihres Gewinns erwirtschaften sie im CEE-Raum.
  • Kritik gibt es seitens der Finanzanalysten, die den hohen Anteil an notleidenden Krediten bemängeln.
  • Darüber hinaus wurden im europäischen Vergleich in Mittel- und Osteuropa – trotz anhaltender Marktlage – weniger Fortschritte verzeichnet als in den Ländern Großbritannien, Spanien oder Italien, heißt es.

„Die österreichischen Banken wägen zunehmend ihre Restrukturierungsstrategien ab und setzen darauf, notleidende Kredite zu veräußern. Ebenfalls erkennbar ist ein Anstieg an Transaktionen von Kreditportfolios in Österreich, unter anderem hervorgerufen durch die Entwicklung der Bad Banks‘“, so die Einschätzung von KPMG Partner Bernhard Klingler.

Erholung in Südeuropa

  • Der intensive Wettbewerb in Großbritannien und Irland habe darüber hinaus das Interesse der Investoren auf Märkte wie Spanien und Italien gelenkt. Attraktiv seien hier insbesondere Immobilienanlagen.
  • In Griechenland arbeiten Regierung und Banken an der Belebung des Bankensektors. Der Bedarf an zusätzlichen Finanzspritzen für Unternehmen fordere darüber hinaus den Zusammenschluss griechischer und ausländischer Banken, um damit die Unternehmensbilanz zu stabilisieren, wie aus dem Bericht hervorgeht.

„Wir sehen Anzeichen dafür, dass sich Nord- und Südeuropa ausgleichen werden. Die Märkte Italiens und Spaniens haben sich im Jahr 2015 erholt. Anlass genug für den griechischen, mittel- und osteuropäischen Raum optimistisch zu sein. Hier hilft ausländisches Kapital, besonders aus Private-Equity, den Banken, ihr Engagement in diesen Märkten zu reduzieren“, so KPMG Partner Hermann Kammerlander.

Unterdessen könne der europäische Asset-Backed-Security (ABS)-Markt erneut einen Anstieg verzeichnen. Auch wenn der Stand von 2008 noch nicht erreicht wurde, zeichnet sich laut KPMG-Bericht eine weitere Belebung infolge der Lockerung der Kapitalverkehrskontrollen unter Basel III, die Standardisierung der Verbriefungen und ein extrem niedriges Zinsumfeld ab.

Der Anstieg der ABS-Transaktionen stehe im Einklang mit der zunehmenden Bedeutung von alternativen Kreditgebern. Grund dafür ist, dass sich Banken von den traditionellen Märkten zurückziehen, sei es geographisch oder in Bezug auf die Anlageklasse.

Risiken trotz positiver Entwicklung

Während die Aussichten für den Schuldenabbau der europäischen Bank positiv bleiben, beunruhigt die Volatilität der Finanzmärkte die Investoren. Abschließend meint Klingler: „Zum einen sehen wir, wie die Bad Banks ihre Schulden mittels notleidenden Krediten, die aus der letzten globalen Finanzkrise resultieren, abbauen. Zum anderen nehmen wir jedoch auch wahr, wie City Trader mit der Aussicht auf eine neue Krise den Alarmknopf drücken.“

Link: KPMG

 

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