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Business, Finanz

Volksbanken sind wieder Investment-Grade: Ein Vergleich

Gerald Fleischmann ©Volksbank Wien / Ludwig Schedl

Wien. Die Ratingagenturen Moody´s und Fitch sind mit dem Umbau des Volksbankensektors zufrieden: Beide haben das Rating des Sektors auf „Investment Grade“ erhöht. Wo liegen die Volksbanken jetzt im Vergleich zu anderen österreichischen Playern?

Mit seinen aktuell Ratings kehrt der neben Raiffeisen zweite (und kleinere) genossenschaftliche Bankensektor Österreichs in die Liga jener Kreditinstitute zurück, die laut Ratingagenturen ein marktüblich sicheres Investment sind.

Der Sprung ist wichtig, denn darunter liegen jene Einstufungen, die für institutionelle Anleger meist schon aufgrund interner Richtlinien oder sogar gesetzlich tabu sind. Ein besseres Rating, so der Lehrsatz der Finanzbranche, erschließt daher neue Geldquellen und führt zu günstigeren Finanzierungsmöglichkeiten.

Die aktuelle Volksbanken-Einstufung liegt eher am unteren Rand des „Investment Grade“, ist aber durchaus branchenüblich:

  • Konkret hat die Ratingagentur Fitch am Freitagabend das langfristige Emittenten Rating des Volksbanken-Verbundes um eine Stufe von BB+ auf BBB- angehoben.
  • Vor zwei Wochen hatte bereits Moody’s das Rating der Volksbank Wien AG (sie ist Spitzeninstitut des Volksbankensektors) mit Baa2 neu eingestuft.

Damit verfügen Volksbanken bei beiden Ratingagenturen über die als sicher geltende Einstufung Investment Grade, freuen sich die Volksbanken in einer Mitteilung.

Tatsächlich kann ihre Einstufung mit vielen großen Banken konkurrieren oder befindet sich zumindest in Rufweite.

  • So verfügt die UniCredit-Tochter Bank Austria beispielsweise aktuell bei Fitch über BBB+ und liegt damit auf der 21teiligen Skala der Ratingagentur eine Stufe besser als die Volksbanken.
  • Die Raiffeisen-Zentralbank RZB – sie fusioniert gerade im Zuge des Raiffeisen-Umbaus mit der RBI – hat aktuell bei Moody´s ein Baa2. Das ist der gleiche Wert wie die Volksbank Wien.
  • Österreichs Banken-Schwergewicht Erste Group wiederum liegt mit Baa1 bei Moody´s eine Stufe besser, bei Fitch hält das Spitzeninstitut der Sparkassen sogar ein A-.

Es wurde hier jeweils das langfristige Rating verglichen. Bewertungen im Bereich von AA bzw. sogar der Bestnote AAA sind übrigens für Privatunternehmen schwer erreichbar; hier tummeln sich eher staatliche oder staatsnahe Institutionen, oder sie werden durch hypothekarische Besicherung erzielt: Mortgage Covered Bonds der Ersten haben bei Moody´s nicht Baa1 sondern die Bestnote „AAA“.

Und natürlich bedeutet auch das beste Rating nicht, dass ein Investment in die betreffende Bank bzw. das betreffende Wertpapier garantiert risikolos ist: Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Ratingagenturen schließen eine Haftung meist explizit aus.

Ausblick für Volksbanken-Verbund positiv

Mit der neuen Einstufung haben die Volksbanken jedenfalls einen wichtigen Schritt in ihrer Neuausrichtung erreicht. Das verbesserte Rating betreffe sowohl den Volksbanken-Verbund insgesamt als auch jede einzelne Volksbank, teilt der Sektor mit: Der Ausblick für alle Ratings sei positiv.

Als Grund für das bessere Rating nenne Fitch die fast vollständig umgesetzte neue Verbundstruktur, durch welche die Qualität der Aktiva verbessert und die Ertragslage stabilisiert wurde.

  • Die stärkere Zentralisierung des Verbundes und die zahlreichen Fusionen haben laut Fitch den Zusammenhalt zwischen den Volksbanken erhöht und das Risikomanagement verbessert.
  • Moody´s wiederum lobt geringe Kreditrisiken, stark verbesserte Kapitalausstattung und eine sehr gute Liquiditätssituation. Auch auf den festen Zusammenhalt des Verbundes war hingewiesen worden.

Das Investment Grade-Rating der beiden Ratingagenturen zeige, dass die neue Verbundstruktur und der Fokus auf das österreichische Kerngeschäft den Volksbanken-Verbund gestärkt haben.

„Es ist ein schöner Erfolg, dass zwei Ratingagenturen innerhalb kurzer Zeit die Volksbanken positiv beurteilen. Wir haben in den letzten 18 Monaten sehr viele Maßnahmen gesetzt, um jetzt in einer neuen soliden Struktur fit für die Zukunft zu sein“, so Volksbanken-Chef Gerald Fleischmann.

Link: Bank Austria (Rating)

Link: Erste Group (Rating)

Link: RZB (Rating)

Link: Volksbank Wien (Rating)

 

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