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Business, Finanz

Versicherer kämpfen sich aus Ertrags-Flaute

Andreas Brandstetter ©Uniqa / Matt Observe

Wien. Österreichs Versicherungsbranche zeigt 2019 Erholungstendenzen, zumindest laut Halbjahreszahlen. Unter Druck bleibt die Sparte Leben.

  • Die österreichischen Versicherungsunternehmen haben im 2.Quartal 2019 laut FMA mit 4,23 Milliarden Euro um 2,09% mehr Prämien eingenommen als im Vergleichszeitraum 2018.
  • Der Anstieg war dabei auf die Sparten „Schaden/Unfall“ mit plus 3,60% auf 2,33 Mrd. Euro sowie Kranken mit +4,27% auf 572 Mio. Euro zurückzuführen.
  • In der Lebensversicherung wurde hingegen ein Rückgang um 1,32% auf 1,33 Mrd. Euro verbucht. Die Sparte zeigt damit weiterhin Schwäche, bedingt u.a. durch das niedrige Zinsniveau.

Im gesamten 1. Halbjahr 2019 betrug das Prämienvolumen der österreichischen Versicherer 9,48 Milliarden Euro, das ist um 1,07% mehr als im 1. Halbjahr 2018.

Dabei kamen 5,59 Mrd. Euro aus der Schaden- und Unfallversicherung (plus 3,81%), 1,16 Mrd. Euro aus der Krankenversicherung (+3,81%) und 2,74 Mrd. Euro aus der Lebensversicherung (minus 4,91%). Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Quartalsbericht der Finanzmarktaufsicht (FMA) zur österreichischen Versicherungswirtschaft hervor.

„Ertragslage verbessert“

Verglichen mit dem 1. Halbjahr 2018 verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis im Berichtszeitraum über alle Sparten hinweg um 41,90% auf € 434,24 Mio. und das Finanzergebnis legte um 33,05% zu. Daraus ergibt sich eine Steigerung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) um 65,78% auf 1,15 Mrd. Euro – wenn auch ausgehend von einem niedrigen Wert im 1. Halbjahr 2018, so die FMA.

Tatsächlich haben heuer bereits einige Branchengrößen Optimismus gezeigt. Trotz Niedrigzinsen hat etwa die Uniqa die Erträge aus der Kapitalanlage zum Halbjahr gesteigert, wenn auch nicht das Vorsteuerergebnis. Man habe jedenfalls die eigenen Erwartungen übertroffen, das Ergebnis (EGT) wird im Gesamtjahr gegenüber 2018 zulegen, so Uniqa-CEO Andreas Brandstetter. Im Inland stiegen die Prämien der Uniqa um 1,2 Prozent auf 1,99 Milliarden Euro.

Branchenführer Vienna Insurance Group (VIG) meldet einen Konzern-Prämienanstieg um sechs Prozent zum Halbjahr und ein Plus beim EGT von 10,5 Prozent auf 257 Millionen Euro. Dabei wirkt sich freilich das starke Auslandsgeschäft der VIG kräftig aus. So gab es in Bulgarien ein Plus von 42,9 Prozent, in Polen eines von 19,5 Prozent.

Allerdings wachsen nicht alle Auslandsmärkte, und in den aktuellen Zahlen sind einige Einmaleffekte enthalten. So hatte die VIG im Vorjahr einmalige Firmenwertabschreibungen in Rumänien zu verkraften, die heuer wegfallen.

Alles in allem scheint die Richtung aber zu stimmen. An der Börse haben sich die Aktien der beiden Unternehmen jedenfalls seit Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am 27. August nach oben bewegt, wobei die VIG prozentuell mehr profitiert hat. Ihr Börsenkurs liegt aber ebenso wie der der Uniqa immer noch unter dem von Anfang 2018.

So sieht es bei den Investments der Versicherer aus

Zurück zur Vogelperspektive, also dem Blick auf die Gesamtbranche in Österreich: Die Summe aller Kapitalanlagen zu Marktwerten (exklusive jener der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung) lag laut FMA Ende des 1. Halbjahres 2018 bei € 110,02 Mrd., zum Jahresultimo 2018 hatten sie € 106,91 Mrd. betragen; ein Plus von 2,91%.

Die stillen Nettoreserven (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) der Kapitalanlagen zeigen Ende des 2. Quartals eine Erhöhung zum Vorquartal um 8,67% auf € 22,63 Mrd. Damit betrug die Reservequote per Ende des Berichtszeitraumes 25,05%.

Der Solvabilitätsgrad der österreichischen Versicherungsunternehmen gemäß Versicherungsaufsichtsgesetz 2017 war zur Jahresmitte 2019 in den Augen der FMA zufriedenstellend: Mehr als 50% der Unternehmen hatten einen SCR-Solvabilitätsgrad von über 220%, verfügten also über mehr als doppelt so hohe Eigenmittel als erforderlich. Der Durchschnittswert (Median) lag bei 238,17%.

Link: FMA

 

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