Wien. Ab sofort können österreichische Bundesanleihen an der Wiener Börse ganztags gehandelt werden: Davon sollen kleine Anleger profitieren. Auch grüne Staatsbonds sind jetzt im Angebot.
Die Änderung ermöglicht Kauf und Verkauf innerhalb der typischen Bürozeiten von 9 bis 17 Uhr oder wenigstens beinahe: Gehandelt wird demnach von 09:15 bis 16:30 Uhr an Börsentagen über Banken und Online-Broker. Erste Group Bank AG und Raiffeisen Bank International AG agieren dabei als Market Maker, um kontinuierliche Liquidität und eine hohe Preisqualität sicherzustellen, so die Wiener Börse.
Durch die Umstellung auf den Handel in Form der fortlaufenden Auktion profitieren insbesondere Privatanlegerinnen und Privatanleger von attraktiveren Handelsbedingungen, heißt es. Im Gegensatz zum bisherigen Ablauf, bei dem die Kursbildung bei Bundesanleihen einmal täglich und ohne Marktbetreuung stattfand, soll das neue Handelsverfahren erhöhte Preisqualität und Transparenz bringen.
Neue grüne Anleihen im Blick
Wiener Börse-CEO Christoph Boschan hält in einer Aussendung fest: „Ab sofort sind österreichische Bundesanleihen an der Wiener Börse ganztägig handelbar. Damit erhält das breite Anlagepublikum den einfachsten und kostengünstigsten Zugang zu diesen Anleihen.“ Finanzminister Magnus Brunner betont nicht nur das „Bekenntnis zu unserem Land“, das eine Investition in Bundesanleihen bedeute – er verweist zudem auf die neuen grünen Bundesanleihen, mit denen Bürgerinnen und Bürger „gezielt in die grüne Transformation Österreichs investieren“ könnten.
Rund 300 Milliarden Euro schwer
Aktuell sind 33 österreichische Bundesanleihen mit Restlaufzeiten zwischen vier Monaten und 96 Jahren und einem Volumen von mehr als 300 Mrd. EUR am Handelsplatz Wien gelistet. Darunter befinden sich auch zwei grüne Bundesanleihen, die im Vienna ESG Segment notieren. Die Mittelverwendung dieser Green Bonds diene ausschließlich der Finanzierung von klima- und umweltrelevanten Projekten, wird versprochen.