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Business

Industriekonjunktur springt an, CoV stört Lieferketten

Wien. Österreichs Industrieproduktion hat im Februar deutlich zugelegt, doch das Coronavirus wirkt sich auf die internationalen Lieferketten aus, so BA-Ökonomen.

Nach dem herausfordernden Jahr 2019 haben sich die positiven Anzeichen einer Stabilisierung der Industriekonjunktur vom Jahresbeginn erneut bestätigt. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im Februar auf 50,2 Punkte. Damit signalisiert der Indikator erstmals seit genau einem Jahr ein Ende der Rezession in der heimischen Industrie“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Die Verbesserungstendenz der österreichischen Industrie sei im europäischen Vergleich überdurchschnittlich stark. Während die heimische Industrie knapp die Wachstumsschwelle überschritten hat, konnte in der Eurozone im Februar nur eine erneute Abschwächung des Produktionsrückgangs verzeichnet werden, was vor allem auf dem fortgesetzten Aufwärtstrend der deutschen Industrie beruhe.

Mehr Tempo, aber Probleme mit Lieferzeiten

„Im Februar ist in Österreich die Produktionsleistung spürbar ausgeweitet worden. Daher sind wieder neue Jobs entstanden. Der Rückgang des Neugeschäfts hat sich jedoch beschleunigt und die abrupt gestiegenen Lieferzeiten deuten auf erste Probleme in der globalen Wertschöpfungskette bedingt durch das Coronavirus hin“, meint Bruckbauer.

  • Erstmals seit April 2019 haben die Betriebe in Österreich die Produktionsleistung im Monatsvergleich wieder ausgeweitet.
  • Und erstmals seit Juli 2019 haben sie ihre Personalkapazitäten wieder etwas erhöht. Der Beschäftigtenindex stieg auf 51,1 Punkte.

Zu Jahresbeginn 2020 sind in der österreichischen Sachgütererzeugung fast 630.000 Personen beschäftigt.

Unsicherheit bestimmt Einkaufspolitik und Lagermanagement

Während die Ausweitung der Produktion und der Beschäftigungsaufbau im Februar vorerst eine weitere Verbesserung der Industriekonjunktur andeuten, setzen die heimischen Betriebe unverändert auf ein sehr vorsichtiges Lagermanagement und nutzen die erneut gesunkenen Einkaufspreise nur sehr zurückhaltend für die Befüllung der Lager aus.

Bisher scheine die heimische Industriekonjunktur nicht von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus in China betroffen zu sein. Im Gegenteil, der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex zeigt mit seinem Anstieg gegenüber dem Vormonat und der erstmaligen Überschreitung der Wachstumsschwelle seit einem Jahr aktuell sogar eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Österreich an.

Die Umfrageergebnissen im Detail zeigen aber: Die Hälfte der ausgewiesenen Verbesserung des Indikators war auf eine echte Belebung der Aktivität zurückzuführen, während die andere Hälfte eine Folge der Verlängerung der Lieferzeiten war. In der Regel werden längerer Lieferzeiten stets als Anzeichen für eine zu langsame Anpassung an eine deutlich gestiegene Nachfrage interpretiert. Derzeit dürften die längeren Lieferzeiten allerdings auf Störungen in den globalen Wertschöpfungsketten infolge wirtschaftlicher Probleme durch die Verbreitung des Coronavirus hinweisen, heißt es weiter: Der Teilindex für die Exportaufträge ging im Februar auf 49,3 Punkte zurück, nachdem er sich viermal in Folge verbessert und mit 50,4 Punkten im Vormonat sogar eine Zunahme angezeigt hatte.

Der Ausblick

Die Verbesserung des EinkaufsManagerIndex im Februar dürfe alles in allem nicht voreilig als Frühlingserwachen der österreichischen Industrie interpretiert werden, so die Ökonomen. Der Rückgang der Exportaufträge könnte ein erstes Anzeichen für eine Abschwächung der globalen Nachfrage sein und darauf hindeuten, dass der Nachfrageschock in China und die Störungen der globalen Wertschöpfungsketten durch den Ausbruch von COVID-19 die heimische Industrie in den kommenden Monaten belasten werden.

Aufgrund des frühen Zeitpunkts der Umfrage dürfte in den aktuellen Ergebnissen das Ausmaß möglicher wirtschaftlicher Folgen zudem unterschätzt sein. In diesem Lichte sei auch der recht deutliche Anstieg der Produktionserwartungen auf Jahressicht der heimischen Betriebe mit Vorsicht zu betrachten. Der Erwartungsindex stieg im Februar auf 60,9 Punkte.

 

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