Susanne Kalss, Werner Hoffmann ©Andreas Kowacsik
Governance. Beim 11. Österreichischen Aufsichtsratstag am 5. Juli 2021 an der WU Wien werden die Lehren aus dem Krisenjahr 2020 diskutiert.
Die Initiatoren des bereits 11. Österreichischen Aufsichtsratstags, Susanne Kalss, WU-Professorin und Leiterin des Instituts für Unternehmensrecht, und Werner H. Hoffmann, Leiter des WU-Instituts für Strategisches Management, gehen heuer der Frage nach, wie der Aufsichtsrat Unternehmen nach der Pandemie wieder zum Aufschwung verhelfen kann.
Dieses Jahr referieren unter anderem der ehemalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Strabag SE, Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Österreichischen Post, und Herbert Ortner, Vorstandsmitglied der B&C Privatstiftung und Mitglied mehrerer Aufsichtsräte.
„Der Aufsichtsrat ist nun vielfach und auf völlig verschiedenen Ebenen gefordert, die Zeit nach und mit Corona mit Zuversicht, kritischer Unterstützung und Achtsamkeit zu begleiten“, so Susanne Kalss. Außerdem behandle der Aufsichtsratstag die Neuerungen im Aufsichtsratsrecht, wie die virtuelle Versammlung und Beschlussfassung.
Digitalisierung beeinflusst Governance
Die Corona-Pandemie hat in vielen österreichischen Unternehmen für einen Digitalisierungsschub gesorgt. „Aus Unternehmenssicht ist es unabdingbar, dass Entscheider den möglichen Business Impact neuer Technologien, wie Cloud Computing, verstehen und im Unternehmenskontext bewerten können. Hier kommt der Aufsichtsrat als Sparringspartner ins Spiel, um zu diskutieren, welchen Nutzen technologische Innovationen stiften und wie sie betriebswirtschaftlich sinnvoll implementiert werden können“, so Hoffmann.
Wie der Aufsichtsrat die digitale Transformation effizient begleiten kann und wie sich dadurch die Zusammenarbeit mit dem Vorstand verändert, dazu werden am Aufsichtsratstag Georg Pölzl, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor der Österreichischen Post, und Edith Hlawati, Vorsitzende des Aufsichtsrats der Österreichischen Post sowie Partnerin bei Kanzlei Cerha Hempel, referieren.
Nachhaltigkeit tritt in der Vordergrund
Die Corona-Pandemie hat auch die Nachhaltigkeits-Debatte in der Gesellschaft vorangetrieben, heißt es weiter. Sie war vielerorts ein Auslöser darüber nachzudenken, sozial, ökologisch und ökonomisch ganzheitlicher zu planen und zu handeln. „Die Entwicklung nachhaltiger Produkte und ökologisch ausgerichteter Kreisläufe bietet Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile. Nachhaltigkeit wird daher ein Treiber von gesundem Wachstum und Transformation sein“, so Hoffmann.
- Anette Klinger, Geschäftsführung der IFN Beteiligungs GmbH (Internorm), Herbert Ortner, Vorstandsmitglied der B&C Privatstiftung, und Herbert Kasser, Generalsekretär im Klimaschutzministerium, gehen bei der Fachtagung der Frage nach, was Unternehmen für die nächsten zehn Jahre stark macht und wie der Aufsichtsrat hier einzubinden ist und unterstützen kann.
- Alfred Gusenbauer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Strabag SE, Signa Prime und Signa Development AG, diskutiert mit den Teilnehmern der Tagung, welche Gestaltungsmöglichkeiten der Aufsichtsratsvorsitzende in international tätigen Unternehmen besitzt.
