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Business, Personalia, Politik, Recht

Armenak Utudjian ist neuer Anwälte-Präsident, Cernochova Vize

Armenak Utudjian ©Lukas Lorenz

Wien. Armenak Utudjian (58) ist neuer Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK). Er folgt auf Rupert Wolff. Petra Cernochova ist neue Vizepräsidentin.

Der Österreichische Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) ist die Dachorganisation der länderweise organisierten österreichischen Rechtsanwaltskammern.

Zwei Jahrzehnte im Präsidium

Nach elf Jahren als Präsident und insgesamt 20 Jahren im Präsidium des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK) erklärte Rupert Wolff am Donnerstag im Rahmen des Anwaltstages in Andau seinen Rückzug. Er tat dies ein Jahr vor Ablauf seiner insgesamt vierten Funktionsperiode. Der bisherige Vizepräsident Armenak Utudjian wurde von der Vertreterversammlung des ÖRAK zum Nachfolger des Salzburgers gewählt. Der 58-jährige Rechtsanwalt aus Wien repräsentiert damit künftig über 6.900 Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie 2.300 Rechtsanwaltsanwärterinnen und Rechtsanwaltsanwärter.

In Würdigung seiner Verdienste und Leistungen wurde Rupert Wolff von der Vertreterversammlung per Akklamation zum Ehrenpräsidenten des ÖRAK ernannt. „Unser aller Dank und Anerkennung gilt Rupert Wolff, der Großes geleistet hat. Nicht nur für die Rechtsanwaltschaft, sondern insgesamt für den Rechtsstaat. Ich werde versuchen, den eingeschlagenen Weg voller Energie fortzusetzen und dabei neue Impulse zu setzen“, würdigte Utudjian die Verdienste seines Vorgängers.

Utudjian ist der fünfte Präsident in der 48-jährigen Geschichte der anwaltlichen Dachorganisation. Seine Vorgänger an der Spitze der heimischen Rechtsanwaltschaft waren Walter Schuppich (1974 – 1993), Klaus Hoffmann (1993 – 2002), Gerhard Benn-Ibler (2002 – 2011) und Rupert Wolff (2011 – 2022). Utudjian selbst blickt auf langjährige Erfahrung sowohl als Rechtsanwalt, als auch als Standesvertreter zurück: Seit 1993 ist er als Rechtsanwalt tätig und langjähriges Mitglied des Ausschusses der Rechtsanwaltskammer Wien. Von 2011 bis 2022 war er Vizepräsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages und wurde 2021 zum Vizepräsidenten der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs gewählt.

Eine neue Vizepräsidentin

Als neue Vizepräsidentin zieht Petra Cernochova ins Präsidium des ÖRAK ein. Die Umbildung des Präsidiums war ein bedeutsamer Höhepunkt des Anwaltstages, der noch bis Samstag im Burgenland abgehalten wird, heißt es in einer Aussendung des ÖRAK. Das neue Präsidium in der Übersicht:

  • Präsident Dr. Armenak Utudjian (seit 1993 Anwalt in Wien, seit 2011 Vizepräsident des ÖRAK. Seit 2021 Vizepräsident der Bundeskonferenz der Freien Berufe Österreichs)
  • Vizepräsidentin Mag. Petra Cernochova (seit 2009 Rechtsanwältin in Wien; seit 2010 Rechtsanwältin in Tschechien; seit 2018 Vorsitzende des ÖRAK-Arbeitskreises Berufsaus- und Fortbildung)
  • Vizepräsident Dr. Bernhard Fink (seit 1996 als Rechtsanwalt in Kärnten tätig, seit 2017 Vizepräsident des ÖRAK)
  • Vizepräsidentin Dr. Marcella Prunbauer-Glaser (seit 1987 Rechtsanwältin in Wien, zuvor seit 1983 zur New York Bar zugelassen. Seit 2009 Vizepräsidentin des ÖRAK).

Die Statements

Wolff bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen für das langjährige Vertrauen und betonte die Erfahrung und Expertise seines Nachfolgers: „Wir Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte haben uns einen Namen gemacht als Kritikerinnen und Mahner aller Tendenzen, diesen Rechtsstaat auszuhöhlen. Wir werden gehört und ernst genommen, darauf können wir stolz sein. Jetzt geht es darum, unsere Struktur zu festigen und unsere ‚alternativen Energien‘ zum Einsatz zu bringen“, kommentierte der scheidende Präsident Rupert Wolff die Übergabe seines Amtes. Der ÖRAK sei als wesentlicher Pfeiler der österreichischen Justizpolitik etabliert, so Wolff weiter. Die herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten für alle Bürgerinnen und Bürger, auch für die Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, erfordern einen starken wirtschaftlichen Fokus.

Die österreichischen Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte hätten das Glück, dass sie in ihrer Standesvertretung auch diese Expertise hervorragend abbilden können. „Es ist an der Zeit, dass der Mann, der insbesondere auch für diese wirtschaftliche Expertise steht, den Schritt an die Spitze unserer Organisation geht“, bat Wolff seinen gewählten Nachfolger Armenak Utudjian, die Aufgabe des ÖRAK-Präsidenten mit voller Kraft für die Anwaltschaft und den Rechtsstaat weiterzuführen.

Utudjian: „Erhalt und Ausbau des Rechtsstaates ist weiter die vordringlichste Aufgabe als Rechtsanwaltschaft. Dank der großartigen Arbeit von Rupert Wolff sind wir heute hervorragend positioniert, um die rechtsstaatliche Zukunft Österreichs und Europas mitgestalten zu können. Das müssen wir weiter nützen. Schließlich geht es um die notwendige Grundlage für die Zukunft unseres Berufes.“

Auch künftig sei mit einer starken Rechtsanwaltschaft im öffentlichen Diskurs zu rechnen. Intern will Utudjian Schwerpunkte in den Bereichen Serviceleistungen für Standesmitglieder, Frauen im Anwaltsstand, weitere Attraktivierung des Berufsbildes, Stärkung der anwaltlichen Versorgungseinrichtung sowie IT und Digitalisierung setzen. Utudjian: „Modernisierung, Digitalisierung und vor allem Entbürokratisierung wollen wir aber nicht nur im eigenen Bereich vorantreiben. Wir werden das auch überall dort einfordern, wo wir Verbesserungspotential sehen.“ Und davon gäbe es reichlich: „Sowohl in der Justiz, als auch in der Verwaltung. Denn auch der Rechtsstaat muss mit der Zeit gehen, allerdings ohne sich dabei selbst abzuschaffen. Der Erhalt und Ausbau des Rechtsstaates ist weiter die vordringlichste Aufgabe als Rechtsanwaltschaft“, so Utudjian.

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