Legal Tech. Linde Digital erhöht seinen Anteil am Collaboration Suite-Anbieter Iurio auf 85 Prozent. Die Gründer bleiben als Manager an Bord.
Linde Digital, eine Tochter des österreichischen Linde Verlags, hält Anteile an verschiedenen Startups vorwiegend aus dem Legal-Tech-Bereich. Am Grazer Unternehmen Iurio, das eine Collaboration Suite zum geschützten Austausch kritischer Daten und Dokumente, u.a. für Unternehmen, Steuerberater:innen und Notariate entwickelt hat, hielt Linde Digital bislang 40 Prozent der Anteile. Durch den Ankauf von weiteren 45 Prozent werde Linde Digital nun zum Mehrheitseigentümer.
„Das Verlagswesen gilt mitunter als konservativ, um nicht zu sagen angestaubt. Bei Linde verfolgen wir einen gänzlich anderen Weg. Unser Anspruch ist es, signifikante Trends – auch im digitalen Bereich – schon in der Frühphase zu erkennen und spannende Neuheiten sowie Innovationen zu fördern“, so Benjamin Jentzsch, Geschäftsführer von Linde Digital und Linde Verlag, in einer Aussendung.
Das Unternehmen
Iurio wurde 2017 von Arnold Scherabon und Patrick Hofmann in Graz gegründet. Beide verbleiben nach dem nunmehrigen Eigentümerwechsel auf ihren angestammten Posten, Scherabon als Geschäftsführer, Hofmann als CTO. „Das Team von Iurio leistet großartige Arbeit, wir wollen es nicht umstellen, sondern ergänzen. Wir werden die Iurio-Plattform intensiv weiterentwickeln und viel tiefer in die digitale Produktwelt von Linde integrieren“, so Benjamin Jentzsch.
Die Hoffnungen
Langfristig sei das Ziel, einen sicheren europäischen Softwaremarktführer für professionelle Kollaboration zwischen Beraterinnen bzw. Beratern und ihrer Klientel zu entwickeln. Man sehe in dem Produkt enormes Skalierungspotenzial in verschiedenen Branchen und Regionen; es könne für Linde auch ein Hebel zur Expansion im EU-Ausland werden.
Iurio liefert eine Collaboration Suite, sprich eine Online-Plattform, die den sicheren Versand sowie die geschützte Aufbewahrung kritischer Daten und Dokumente ermöglicht. Darüber hinaus können in die Plattform zusätzliche Tools integriert werden – etwa der „Doctracker“ des Wiener Start-ups Cybertrap, ein digitales Wasserzeichen, mit dem sich die Distribution eines Dokuments lückenlos nachverfolgen lässt, heißt es weiter. Wie berichtet hat Iurio zuletzt das Fürstentum Liechtenstein als Kunde gewonnen.