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Recht

Jugoslawien endet im Internet mit sechs Jahren Verspätung, Sowjetunion besteht fort

Belgrad/Moskau/Wien. Nichts ist aktueller als das Internet, und doch hinkt es manchmal Jahre nach: Sechs Jahre nach dem offiziellen Ende des Staates Jugoslawien kommt nun am 1. Oktober auch das Ende für die Top-Level-Domain .yu. Künftig gibt es nur noch .rs für Serbien und .me für Montenegro. Russland hält dagegen neben .ru auch an der alten Sowjet-Domäne .su fest.

Die für die Verwaltung von Internetadressen zuständige Behörde ICANN löst die Domäne .yu“ ab 1. Oktober vollständig mit .rs und .me ab. Der Grund für die Verzögerung sind natürlich die entsprechenden Übergangsfristen zur Anpassung, sowie vor allem die geschichtliche Entwicklung: Als das frühere kommunistische Jugoslawien 1992 zerfiel, wurde zunächst die Bundesrepublik Jugoslawien verkündet. Diese wurde 2003 in den Bundesstaat Serbien-Montenegro umgewandelt, für den die Top-Level-Domain .cs vorgesehen war. Wegen Namenskonflikten mit der Domain der früheren Tschechoslowakei wurde jedoch weiterhin .yu verwendet. Die Nachfolgestaaten der Tschechoslowakei haben sich übrigens auch online getrennt: in .cz (Tschechien) und .sk (Slowakei).

Bereits 2006 kam es zur Trennung von Serbien und Montenegro, die ab 1. Oktober 2009 auch im Internet vollzogen ist. Die User in den beiden Staaten sollten von ihren Internet-Providern bereits auf die nötige Umstellung ihrer Internet-Einstellungen, z.B. Website und E-Mail-Adresse, aufmerksam gemacht worden sein, sofern dies nicht ohnehin bereits geschehen ist.

Die Sowjetunion besteht online fort

Weiterhin in Betrieb ist dagegen .su: Bei der Top-Level-Domain der früheren Sowjetunion werden auch heute noch neue Domains registriert. Das offizielle Ende der Sowjetunion kam bereits vor 15 Jahren, dennoch wird in Russland neben .ru auch weiterhin .su verwendet. Zu den Benutzern zählen laut Wikipedia auch Bürger der deutschen Kreisstadt Siegburg – dessen Kfz-Kennzeichen SU lautet.

Link: Top-Level-Domain (Wikipedia)

Link: ICANN

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