Wien. Das Frauennetzwerk Technologietransfer, das Wissenschaftsministerium und die Schweizer Botschaft waren unlängst Veranstalter der Podiumsdiskussion mit dem Thema „Verwertungsstrategien der Universitäten“ in Wien.
Über 80 Teilnehmer folgten den Inhalten der Diskussion. Sabine Fehringer, Partnerin für Immaterialgüterrecht der internationalen Anwaltskanzlei DLA Piper Weiss-Tessbach, moderierte.
Die Veranstaltung wurde durch Urs Breiter, Schweizerischer Botschafter und die Stv. Sektionsleiterin im Wissenschaftsministerium, Anneliese Stoklaska, eröffnet.
Nach drei Impulsreferaten von Sonja Hammerschmid, Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Vizerektorin Universität Wien und von Roland Siegwart, Vizepräsident der ETH Zürich diskutierten diese gemeinsam mit Simone Mesner, Wissenschaftsministerium, und Wolfgang Schütz, Rektor der Medizinischen Universität Wien, die Verwertungsstrategien der Universitäten in Österreich im Rahmen des internationalen Marktumfeldes.
Kommerzielle Verwertung sei wichtig
Worin sich alle Diskussionsteilnehmer einig waren: die praktisch und kommerziell erfolgreiche Verwertung von Forschungsergebnissen, insbesondere durch die Veräußerung oder Lizenzierung von patentierten Technologien und anderen Erfindungen, habe sich in den letzten Jahren nicht nur zu einer wichtigen Einnahmequelle, sondern auch zu einem nicht zu vernachlässigenden Indikator für die Qualität von Universitäten entwickelt.
Industrieunternehmen aus allen Branchen würden auf Know-how und technologische Entwicklungen von Universitäten und deren Wissenschaftlern zurückgreifen, hieß es.
Aufholbedarf bei österreichischen Universitäten
Noch ortet die Diskutanten bei den österreichischen Universitäten Aufholbedarf was die koordinierte Abwicklung der Verwertung geistigen Eigentums betrifft.
Diesbezüglich würden große Hoffnungen in eine mögliche, derzeit in Entwicklung befindliche zentrale Verwertungsagentur gesetzt, die in direktem Eigentum der österreichischen Universitäten stehen soll und vor allem die Entwicklung, Administration und Verwertung von Patenten fördern soll, hieß es.
Auch das Projekt IPAG, eine Initiative der aws (Austria Wirtschaftsservice) zur Entwicklung von Modellverträgen für die Verwertung geistigen Eigentums, wurde in diesem Zusammenhang sehr begrüßt.
Andere Strategie in der Schweiz
An der Schweizer Universität ETH Zürich verfolge man eine etwas andere Strategie: da die langfristige Pflege und Verwertung von Patenten als in der Regel zu aufwendig betrachtet wird, setze man vor allem auf strategische Partnerschaften mit der Industrie bereits in frühen Forschungs- und Entwicklungsphasen sowie auf die Förderung von Spin Offs, hieß es.
Bislang durchaus erfolgreich: bei einem Schnitt von etwa 20 Spin Offs pro Jahr würden sich etwa 90% dieser Startups zu dauerhaft erfolgreichen Unternehmen am Markt entwickeln.
Link: DLA Piper