Salzburg/Zürich. Laut einer aktuellen Studie der Zürcher Kantonalbank könnte amerikanisches Schieferöl und -gas in zu einer „Renaissance der US-Wirtschaftsstärke“ führen. Die neue Ressource würde die USA bis spätestens 2030 unabhängig von Energieimporten machen.
„Während sich viele große Player wie Europa oder China weiterhin in einer Umbruchphase befinden, könnten die USA wieder einmal wie ein ‘Phönix aus der Asche’ steigen“, meint Christian Nemeth, Bereichsleiter Asset Management in der Zürcher Kantonalbank Österreich. „Die von der vermehrten Schiefergasförderung ausgehenden Übertragungseffekte und Multiplikatoren auf die US-Volkswirtschaft werden in den nächsten Jahrzehnten immer deutlicher zum Vorschein kommen.“
Auf Preise, Wechselkurse und Handelsbilanz würde sich – laut dieser Studie – die daraus folgernde Re-Industrialisierung der USA positiv auswirken. Denn nicht nicht nur die Energiebranche, sondern auch Wirtschaftszweige mit hohem Energieaufwand würden von der neuen Ressource profitieren.
Deutsche Gegenmeinung
Jedoch zeigen sich andere Studien zum Thema Schiefergasförderung eher skeptisch. Eine Studie der deutschen Förderbank KfW sagt zwar, dass die ökologisch umstrittene Fördermethode (Fracking; Anm.) für die USA zur Erschließung von Schiefergasvorkommen wohl interessant sei, „Die Befürchtung, daraus könnten sich deutliche und langfristig tragbare Wettbewerbsvorteile für die betroffenen Volkswirtschaften ergeben, halten wir aber für unberechtigt.“, erklärt Tobias Rehbock von KfW Economic Research. „Zudem sind wir skeptisch, ob unter Energieeffizienz- und Umweltgesichtspunkten Fracking eine lohnenswerte Alternative darstellt.“