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Business, Veranstaltung

Roland Berger: Symposium zur Digitalisierung Europas – der alte Kontinent darf den Anschluss nicht verlieren

Sebastian Kurz ©Roland Berger/alex dobias
Sebastian Kurz ©Roland Berger/alex dobias

Wien. Unter dem Titel „Europe goes digital!“ fand das 17. Summernight Symposium von Roland Berger Strategy Consultants statt. Außenminister Sebastian Kurz, Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, RBI-Chef Karl Sevelda und TA-Chef Hannes Ametsreiter diskutierten vor über 400 Entscheidungsträgern aus Industrie, Wirtschaft und Finanz über die Rolle Europas im Digitalisierungsprozess.

Tenor der Veranstaltung: Die Digitalisierung ist einer der entscheidenden wirtschaftlichen Treiber des 21. Jahrhunderts. Die Transformation von Geschäftsprozessen mittels digitaler Technologien hat weltweit erheblichen Einfluss auf Geschäftsmodelle und den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Doch Europa muss aufpassen, um im digitalen Wettlauf gegen Asien und die USA nicht den Anschluss zu verlieren.

Charles-Edouard Bouée, CEO Roland Berger Strategy Consultants, eröffnete das Symposium. Er verdeutlichte, dass die Auswirkungen der digitalen Transformation in Europa noch immer unterschätzt werden und eine radikale Veränderung der Geschäftsmodelle sowie ein wirtschaftliches Umdenken erforderlich seien, heißt es in einer Aussendung.

Kurz: „digitaler Kulturwandel“

Europa befinde sich in einer guten Ausgangsposition, nun gelte es, die vielfältigen Ressourcen zu nutzen: „Die Vielfalt von Firmen, Inkubatoren, Investoren und Experten aus unterschiedlichen Ländern zu verbinden und zu bündeln, darin liegt der Schlüssel für die digitale Erfolgsgeschichte Europas“, so Bouée.

Auch Außenminister Sebastian Kurz betonte, dass die Digitalisierung längst kein Thema der Zukunft mehr sei, sondern Europa sich schon mitten im digitalen Wandel befinde. Für den Wirtschaftsstandort Österreich sei die zentrale Frage, wie es hierzulande gelingt, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Innovation sei Aufgabe der Unternehmen, die Politik dürfe dabei jedoch nicht hinderlich sein. Sie müsse ihren Beitrag leisten wo sie kann. Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaft sei eine gute Infrastruktur.

Wichtig sei auch, dass es im Zuge der Digitalisierung zu einem „Kulturwandel“ komme: Der Mut zum Ausprobieren neuer Ideen und zur Selbstständigkeit müsse in Europa viel stärker gefördert werden. Zudem forderte Kurz, auch eine „Kultur des Scheiterns“ zu importieren. Im Umgang mit Misserfolgen könne man etwa von den USA noch einiges lernen und man müsse Unternehmern auch bei einem Scheitern eine zweite oder dritte Chance ermöglichen.

Konsolidierungswelle steht bevor

Hannes Ametsreiter verdeutlichte am Beispiel der Telekommunikationsbranche die Schwachstellen, die Europa international den Anschluss verlieren lassen. Im Vergleich mit Märkten mit einer hohen Bevölkerungsdichte wie Asien oder den USA gäbe es im europäischen Telekommunikationsmarkt deutlich mehr Anbieter, die zudem mit schwierigen Rahmenbedingungen und enormem regulatorischen Druck zu kämpfen haben.

„Wir steuern auf eine Konsolidierungswelle am gesamten europäischen Kontinent zu“ prognostizierte Ametsreiter. „Im Zuge der Digitalisierung muss sich die Wirtschaft den Veränderungen stellen und sich für neue Partnerschaften öffnen. Auch im Bereich Bildung und Forschung muss mehr investiert werden, um dem Mangel an ,digital skills’ schnell entgegenzuwirken.“

Gusenbauer für weniger Bürokratie

Alfred Gusenbauer forderte, dass Europa endlich aufhören solle, nur über das Thema Digitalisierung zu reden, sondern nun auch Taten folgen müssten. Die USA hätten einen Vorsprung, weil sie jungen Talenten optimale Chancen bieten, die Finanzierung innovativer Ideen deutlich einfacher und die Bürokratie bei der wirtschaftlichen Umsetzung erheblich geringer sei. Er meinte, dass Europas höchste Güter – auch für die digitale Transformation – Demokratie und Freiheit seien. Denn diese bildeten die Grundlage für jegliche Innovation, die es nun zu nutzen gelte.

Sevelda: „persönliche Beratung notwendig“

Die digitale Revolution in der Bankenbranche verdeutlichte Karl Sevelda. Die Digitalisierung führe zu einer enorm schnellen Abwicklungsgeschwindigkeit von Transaktionen in allen Bereichen für Geschäfts- und Privatkunden. Zudem eröffne der digitale Datenzuwachs eine neue Welt der Analysemöglichkeiten. Sevelda betonte, dass durch die Digitalisierung interne Arbeitsprozesse im Finanzsektor schneller, effizienter, kostengünstiger und kundenbezogener gestaltet werden, aber auch zukünftig die persönliche Beratung und Einschätzung durch Experten nicht ersetzt werden könne und solle.

Viele Sektoren vertreten

Unter den rund 400 Gästen fanden sich unter anderem: Harald Geck (Vorstand gespag), Josef Halbmayr (CFO ÖBB Holding AG), Franz Hiesinger (Vorstand Mondi AG), Johannes Hödlmayr (CEO Hödlmayr International AG), Georg Kasperkowitz (Vorstand Rail Cargo Austria), Silvio Kirchmair (Vorstand Umdasch AG), Markus Liebl (Generaldirektor Brau Union Österreich), Andrea Ludwig (CEO Umdasch AG), Peter Mitterbauer sen. (Aufsichtsrat Miba AG), Tatjana Oppitz (Generaldirektorin IBM Österreich), Herbert Paierl (Paierl Consulting), Mario Rehulka (Präsident Österr. Luftfahrtverband), Veit Sorger (Aufsichtsrat Kapsch AG), Dieter Trimmel (Telekom Austria Group), Peter Umundum (Vorstand Österreichische Post AG).

Link: Roland Berger

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