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Business, Finanz

KSV1870: Für 2017 leichter Anstieg der Insolvenzen zu erwarten

Hans-Georg Kantner © KSV1870

Wien. Heuer ist die Zahl der Insolvenz nur leicht gestiegen, vor allem kleinere Unternehmen und EPU waren betroffen. Sollte nächstes Jahr die Zinsen steigen, könnte das zu mehr Insolvenzen führen. Bei den Privatinsolvenzen steht Österreich vergleichsweise gut da. 

Einen mäßigen Anstieg an Insolvenzen im heurigen Jahr hat der KSV1870 zu vermelden: Demnach wurden heuer insgesamt rund 5200 Unternehmen insolvent (Hochrechnung für das Jahresende), ein Plus von 1,5 Prozent gegenüber 2015. Davon waren 18.900 Dienstnehmer betroffen, ein ordentlicher Rückgang von rund 13 Prozent. „Es gibt also keinen Anlass zur Besorgnis“, konstatiert Hans-Georg Kantner, Leiter des Insolvenzbereichs des Kreditschutzverbands. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Insolvenzen sei heuer „spürbar zurückgegangen“.

Gestiegen ist indes die Höhe der Verbindlichkeiten (plus 21 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro) – dies nur wegen der beiden Großverfahren Activ Solar und Slav Handel, die aber ihre Schulden weitgehend im Ausland machten. Rechnet man diese beiden Fälle weg, gab es sogar einen fast fünfprozentigen Rückgang der Verbindlichkeiten. Die Insolvenzquote liegt derzeit bei 1,3 Prozent – das ist der Anteil der insolventen an den aktiven Firmen. Angesichts des „kleinen Gründerbooms“ in Österreich eine erstaunliche Entwicklung, sind doch junge Unternehmen besonders anfällig.

Weitere Fakten zu den Insolvenzen 2016:

  • Im Vergleich zu 2007 habt sich in Vorarlberg die Zahl der Insolvenzen halbiert – ein Beweis für die Gesundheit der dortigen Industrie. Ähnliches gilt für Tirol.
  • Ein Plus von rund 20 Prozent an Insolvenzen in Salzburg sei nur auf Vorzieheffekte zurückzuführen (rasch arbeitende Gerichte, etc.) und finde nur im „Mikrobereich“ statt, heißt es.

Ausblick 2017

Für 2017 rechnet der KSV1870 mit einem „weiteren moderaten Wachstum der Insolvenzen“. Das sei aber kein Grund, alarmiert zu sein, meint Kantner. Ein Fragezeichen bleibt aber die Entwicklung der Konjunktur und damit der Zinsen – sollten diese steigen, könnte sich das auf die Insolvenzen auswirken. Noch ist es aber zu früh, dazu konkrete Aussagen zu treffen. Von einem Zinsanstieg wären jedenfalls Branchen, die mehr Fremdkapital, stärker betroffen sein. Kapitalintensive Branchen wie Bau, Verkehr und Papier haben ja in den vergangenen Jahren von den niedrigen Zinsen profitiert.

Privatinsolvenzen: Rückgang, aber….

Bei den Privatinsolvenzen gibt es heuer einen Rückgang von mehr als acht Prozent, die Verbindlichkeiten liegen bei insgesamt etwas mehr als einer Milliarde Euro. In Wien gibt es ein MInus von mehr als 15 Prozent bei den Privatinsolvenzen, einen Zuwachs hingegen unter anderem in Oberösterreich. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes wirkt sich auf die Privatkonkurse aus: Wenn jemand Arbeit hat, kann er seine Schulden dingen. Der KSV1870 kritisiert aber einen Mangel an Schuldnerberatung – diese Angebote müssten ausgebaut und besser dotiert werden. Hingegen wird eine Abschaffung der Mindestquote bei Privatentschuldung abgelehnt, das Beispiel Deutschland zeige nämlich, dass das kontraproduktiv sei. Gerade im Zusammenhang jüngster OGH-Entscheidungen zur Restschuldbefreiung gehe die Forderung nach einer Abschaffung der Mindestquote längst ins Leere.

Link: KSV1870

(rp)

 

 

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