Finanzkriminalität. Im Jahr 2017 lieferten Whistleblower 158 Hinweise zu Fehlverhalten an die FMA – eine Steigerung von 17,5% Die Folge waren u.a. 8 Verwaltungsstrafverfahren und 19 Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft.
Insgesamt gab es laut den Angaben über das „Whistleblowingsystem“ der Finanzmarktaufsicht FMA im Vorjahr 208 Hinweise über vermutetes Fehlverhalten auf den Finanzmärkten, wovon 158 tatsächlich den eigenen Aufsichtsbereich der Behörde betrafen.
Verglichen mit 2016 nahm damit die Zahl der Hinweise um 17,5% zu, gegenüber 2015 ergab sich ein Plus von 48,6%. 33 Hinweise hatten keinerlei aufsichtliche Relevanz, die restlichen 17 wurden an die zuständige Behörde weitergeleitet, so die FMA.
Die Maßnahmen
- Diese anonymen Hinweise aus dem Markt sowie den beaufsichtigten Unternehmen haben in 54 Fällen zu aufsichtsrechtlichen Maßnehmen wie Vor-Ort-Prüfungen, behördlichen Einschauen oder Fit&Proper-Tests geführt.
- Es wurden in der Folge 8 Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet und Strafen in Höhe von zusammen 154.000 Euro verhängt.
- Weiters lösten die Hinweise 8 Investorenwarnungen aus und es waren 19 Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft zu erstatten.
Was die Bösen getan haben
- 48,1% der FMA-relevanten Eingaben betrafen unerlaubten Geschäftsbetrieb
- 20% den Bereich Wertpapieraufsicht
- 17,7% Fehlverhalten bei Banken
- 5,7% Geldwäsche
- 4,4% Versicherungen und Pensionskassen
- 2,5% die Rechnungslegung
- der Rest verteile sich auf diverse andere Aufsichtsfelder
Das Whistleblower-System habe sich damit zu einer wichtigen Informations- und Erkenntnisquelle der Aufsicht entwickelt, meinen die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller.
Sie betonen, dass dem Hinweisgeber anonymisierte Kommunikation über ein elektronisches Postfach garantiert werde: „Weder uns noch den Strafrechtsbehörden ist es technisch möglich, die Identität eines Hinweisgebers auszuforschen. Jeder kann so anonym auf Missstände oder Fehlverhalten hinweisen, ohne Gefahr zu laufen, persönlich Nachteile zu erleiden“, so die FMA-Chefs in ihrer Mitteilung.
Link: FMA