Wien. Die Datenschutzbehörde (DSB) prüft, ob die Lehrerbewertungs-App Lernsieg der DSGVO entspricht. Lernsieg selbst will nächste Woche den Zeitplan für den Neustart haben.
Die Datenschutzbehörde hat im November 2019 betreffend die App „Lernsieg“ ein amtswegiges Prüfverfahren eingeleitet. Gegenstand des Verfahrens ist, ob die App bzw. die damit verarbeiteten personenbezogenen Daten den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen, so eine Aussendung des Justizministeriums von heute.
Der Status quo
Lernsieg ist derzeit nicht aktiv: Vier Tage nach dem Start am 15. November 2019 wurde die App offline genommen, um ihren Erfinder Benjamin Hadrigan gegenüber einer Flut von Anfeindungen in Form von Hass-Postings, -nachrichten u.a. zu schützen, wie es hieß.
Bis heute sieht etwa die Lehrergewerkschaft die Lernsieg-Pläne kritisch. Es gibt aber durchaus auch öffentliche Stimmen, die die Idee einer Bewertung von Lehrern grundsätzlich gutheißen. Allerdings weisen IT-Rechtsspezialisten auf potenzielle datenschutzrechtliche Probleme hin, die sich für das Start-up ergeben könnten.
Pläne für den Neustart
Die Betreiber von Lernsieg selbst zeigen sich gelassen – und halten an ihrer Absicht fest, bald wieder online gehen zu wollen. Die jetzt verlautbarte Prüfung durch die Datenschutzbehörde ist in so einem Fall erwartbar, naheliegend und sinnvoll, hieß es auf Anfrage dazu heute bei Lernsieg gegenüber Extrajournal.Net: Man sehe dem Ergebnis mit Interesse entgegen.
Die Absicht eines Neustarts wird bekräftigt: Man führe derzeit eine Reihe von sehr positiven Verhandlungen und Gesprächen. Voraussichtlich gegen Ende nächster Woche werde man einen Zeitplan für den Neustart der App festlegen können.