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Business, Finanz, M&A, Recht

M&A-Aktivitäten 2020: Gedämpft, aber nicht erloschen

©ejn

CEE-Takeovers. Die Gesamtzahl der Transaktionen in Emerging Europe ging 2020 um 12,9% zurück, das Volumen sogar um 16 Prozent. Doch gedämpft ist nicht erloschen, so Kanzlei CMS.

Laut dem Bericht „CMS Emerging Europe M&A 2020“, der jetzt gemeinsam mit EMIS veröffentlicht wurde, haben sich die M&A-Akteurinnen und -Akteure trotz der gravierenden Einschränkungen, die starke Umwälzungen in allen Wirtschaftsbereichen zur Folge haben, schnell angepasst und ihre M&A-Aktivitäten 2020 vorangetrieben, so die Kanzlei CMS.

So wirkte sich die Corona-Krise aus

Die M&A-Aktivitäten in Emerging Europe haben 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie einen Einbruch erlitten, wobei das Transaktionsvolumen auf den niedrigsten Stand der letzten 10 Jahre zurückgegangen ist:

  • Es gab 1.705 Deals mit einem Gesamtwert von EUR 60,80 Mrd., was einem Rückgang um 12,9% bzw. 16% gegenüber 2019 entspricht.
  • Trotz der anhaltenden Einschränkungen zeigte der Markt gegen Ende des Jahres Anzeichen einer Erholung und generierte im vierten Quartal den höchsten Transaktionswert (EUR 24,28 Mrd.) seit 2016.

Gregor Famira, Partner und CEE Coordinator bei CMS in Wien, dazu: „Insgesamt hat die Region rasch und entschlossen reagiert, und die wirtschaftlichen Auswirkungen waren nicht so gravierend, wie es zunächst ausgesehen hat. Viele Deals sind nicht zustande gekommen, aber seit dem Herbst beobachten wir eine Pipeline an Aktivitäten – das ist ein gutes Zeichen für 2021.“

Ähnlich äußert sich Stefan Stoyanov, Head of M&A Database bei EMIS: „Trotz der katastrophalen Auswirkungen von Covid-19 auf das Jahr 2020 erwies sich die Region Emerging Europe als sehr widerstandsfähig und schlug sich besser als andere Regionen, die ähnlich von der Pandemie betroffen waren. In vielen der von uns untersuchten Länder der Region gab es wichtige strategische Deals mit ausländischen Investorinnen und Investoren, und die Private-Equity-Aktivität blieb robust.“

Kapitalmärkte erholen sich

Einem weltweiten Trend folgend kehrte das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger in die Kapitalmärkte zurück, heißt es weiter: 26 Unternehmen aus der Region Emerging Europe notierten erstmals an der Börse und erreichten einen Gesamtwert von EUR 4,79 Mrd. Das sind fast doppelt so viele IPOs wie 2019 (14). Gleichzeitig ist es die höchste Zahl von IPOs seit 2015.

Der Private Equity Dealflow hat den schwierigen Marktbedingungen des Jahres 2020 offenbar getrotzt und ist, obwohl zeitweise verhalten, mit 319 Transaktionen (318 im Jahr 2019) und einem Wertrückgang um 11,1% gegenüber 2019 stabil geblieben. Der Finanzdienstleistungssektor verzeichnete den größten Sprung bei der Anzahl der Private Equity Deals – von 15 im Jahr 2019 auf 33 im Jahr 2020. Seit CMS den Bericht zum ersten Mal veröffentlicht hat, ist der Anteil von Private Equity Fonds an M&A in der Region stetig gewachsen. Er lag 2011 bei 6% des Gesamtvolumens der Deals und stieg bis 2020 auf fast ein Fünftel (18,7%).

Ausländische Investorinnen und Investoren verhielten sich allerdings zuletzt vorsichtiger, was sich in der Anzahl der grenzüberschreitenden M&A Deals niederschlägt, die um 34,3% auf 764 zurückging, wobei der Wert dieser Deals um 31,5% auf EUR 35 Mrd. abfiel. Die USA blieben trotz eines Rückgangs um 23% auf 94 Deals der größte ausländische Investor nach Volumen, gefolgt von britischen Investorinnen und Investoren mit 72 Deals und Deutschland mit 61 Deals.

Die Branchen mit den meisten Übernahmen

Telekom & IT war der aktivste Sektor nach Volumen mit 333 Deals (gegenüber 300 im Jahr 2019) und wertmäßig mit EUR 12,97 Mrd. der zweitaktivste, angetrieben von der rasanten Beschleunigung der Digitalisierung und von der Verbreitung digitaler Kommunikation aufgrund der Pandemie. Der Sektor zeichnete für sechs der 20 größten Deals in der Region verantwortlich, darunter der drittgrößte, der Kauf des polnischen Unternehmens Play Communications durch das französische Unternehmen Iliad für EUR 3,7 Mrd.

Bergbau (inkl. Öl & Gas) war mit EUR 14,1 Mrd. wertmäßig der größte Sektor, obwohl das Transaktionsvolumen kleiner wurde. Während die Immobilien- & Bauwirtschaft nach dem Transaktionsvolumen auf den zweiten und nach dem Transaktionswert auf den dritten Platz zurückfiel, verzeichnete der Teilsektor Logistik und Lagerhaltung 2020 einen Anstieg bei den Deals um 38,5% (von 39 auf 54) – ein Trend, der die Notwendigkeit aufzeige, den E-Commerce-Ausbau zu forcieren.

Der Finanzsektor verzeichnete 12 zusätzliche Deals und einen wertmäßigen Anstieg um 39%. Er wurde durch einige der größten Transaktionen in der Region beflügelt, darunter der Kauf der regionalen Unternehmen von AXA durch die österreichische Versicherung Uniqa und von Aegon durch die Vienna Insurance Group.

 

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