Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business, Finanz, M&A, Recht

Vorsichtig positiver Ausblick für M&A in CEE/SEE

Horst Ebhardt © Wolf Theiss / Roland Unger

Unternehmenskäufe. Der Ausblick für M&A Transaktionen in Zentral-, Ost- und Südosteuropa ist vorsichtig optimistisch, so die neue Wolf Theiss & Mergermarket Umfrage.

Dealmaker blicken inmitten der Covid-19-Pandemie positiv auf die Zukunft des M&A Umfelds in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CEE/SEE), so zumindest der Schluss, den Wirtschaftskanzlei Wolf Theiss und Informationsanbieter Mergermarket aus ihrer neuen Umfrage ziehen. Im „M&A Spotlight: CEE“ wurden 150 Führungskräfte aus Unternehmen und Private Equity (PE)-Unternehmen zu ihren Erfahrungen und Prognosen betreffend M&A in CEE/SEE befragt.

Etwas mehr als die Hälfte (52%) der Befragten gab demnach an, dass die Effekte der Gesundheitskrise zu einem gesteigerten Interesse an M&A Transaktionen in den nächsten 12 Monate führen wird.

Kein trüber Blick zurück

  • Im vergangen Jahr ist der M&A Markt gemessen am Transaktionsvolumen in der CEE/SEE-Region im Vergleich zu 2019 um 29% gestiegen und erreichte 28,5 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund eines Rückgangs des globalen Transaktionsvolumens um 7% im selben Zeitraum sei dies ein überraschender Wert.
  • Ein Rückgang der Anzahl an Transaktionen um 22% gegenüber dem Vorjahr, auf 406 Deals, bedeute jedoch, dass das Jahr 2020 auch an der CEE/SEE-Region nicht spurlos vorbeiging.
  • Mehr als zwei Drittel (69%) der Befragten gaben an, dass sie auf der Grundlage ihrer vergangenen Erfahrungen in dieser Region wahrscheinlich wieder in CEE/SEE investieren werden. Zusätzlich gaben 65% an, dass sie aufgrund des positiven Verlaufs ihrer jeweils letzten Transaktion in CEE/SEE wahrscheinlich erneut in der Region investieren werden.

Dass Vertreter von Private-Equity-Unternehmen die Zukunftsaussichten für die Zeit nach Corona-Pandemie optimistischer einschätzten als die Befragten von Unternehmensseite, ergibt ein bezeichnendes Bild. Während 43% der befragten Unternehmen angaben, ein geringeres Interesse an neuen M&A Transaktionen zu haben, stimmten nur 16% der PEs dieser Aussage zu. Nur 10% der Unternehmen gaben an, deutlich mehr Transaktionen anzustreben. Im Vergleich gaben 26% der befragten Private Equity Manager an, deutlich mehr Transaktionen anzustreben.

„Der Private-Equity-Sektor ist in einer starken Ausgangsposition, teilweise auf der Basis der grundsätzlichen Bereitschaft, Risiken einzugehen, um am erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung zu partizipieren“, erklärt Horst Ebhardt, Partner im Wiener Büro von Wolf Theiss. „Als Asset Klasse verfügt Private Equity über sehr erhebliche Liquidität, die veranlagt werden muss. Dafür gibt es sehr unterschiedliche Investitionsstrategien. Private Equity Manager können Beteiligungen abhängig vom Industriesektor und der angestrebten Beteiligungshöhe über speziell geeignete Fonds flexibel strukturieren. Wir sehen beispielsweise zunehmend namhafte PE Fonds, die dazu bereit sind, Minderheitsbeteiligungen an stark wachsenden Unternehmen einzugehen.“

Die wichtigen Märkte und Branchen

  • Auf Länderebene behauptet Polen seine Position als wichtigster Transaktions-Markt der Region, wobei sich die Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) sowie Immobilien und Bauwesen als besonders erfolgreich erwiesen. Polen verzeichnete Deals im Wert von 11 Mrd. Euro, dies enspricht fast 40% des Marktes an Transaktionen in CEE/SEE. Dazu gehört auch die zweitgrößte Transaktion des Jahres in der Region: Die Übernahme von Play Communications, dem größten polnischen Mobilfunknetz mit 15 Millionen Abonnenten, durch den französischen Telekommunikationskonzern Iliad im Wert von 3,7 Milliarden Euro.
  • Der TMT-Sektor verzeichnete in der gesamten Region Transaktionen im Wert von 8,3 Mrd. €, was einem Marktanteil von 29% am gesamten M&A-Markt entspricht. Während der Technologiesektor im Jahr 2020 den weltweit höchsten Anteil an M&A Transaktionen aufwies, nahm in der CEE/SEE Region der Telekommuniktionsektor die führende Position ein.

„Bei den größeren Telekommunikationsgruppen in Polen gibt es eine fortlaufende Konsolidierung“, so Jacek Michalski, Partner im Warschauer Büro von Wolf Theiss. „Ähnlich wie in vielen anderen Märkten in Europa verkaufen zudem Telekommunikationsunternehmen ihre Infrastruktur als separate Towerco-Einheiten an Infrastrukturinvestoren.“

Nachhaltigkeit wird wichtiger

Weiters wurden im Rahmen der Umfrage ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance) und deren wachsende Bedeutung in der M&A-Landschaft in CEE/SEE hervorgehoben. „Die Einhaltung von ESG-Standards durch Zielunternehmen hat sowohl für strategische als auch für Private-Equity-Käufer in ganz Europa erheblich an Bedeutung gewonnen“, so Florian Kusznier, Partner im Wiener Büro von Wolf Theiss.

So gaben auch fast zwei Drittel (63%) der Befragten an, dass ESG-Kriterien bei der Bewertung von Investitionsmöglichkeiten in den nächsten drei Jahren eine erhebliche Rolle, für 37% der Befragten sogar eine zunehmend entscheidenden Stellenwert haben werden.

 

Weitere Meldungen:

  1. Steyr Arms geht an tschechische RSBC mit Kanzlei Dorda
  2. Geldhaus Trill Impact schließt Pakt mit TT Medic: Die Berater
  3. DLA Piper: Ekaterina Larens wird Partnerin im Corporate-Team
  4. RGreen finanziert Photovoltaik-Unternehmen CCE mit PHH