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Business, Recht

Neue ÖNORM für Risikomanagement

Martin Voill ©Privat

Wien. Das Thema Risikomanagement behandelt die neue ÖNORM-Reihe D 4900. Diese beinhaltet Leitlinien und Checklisten für die Praxis und ist zertifizierbar.

Große Versorger, wie Stromlieferanten und Flughäfen, sind dazu verpflichtet, Risikomanagementsysteme zu haben. Auch für Gesundheitsorganisationen wie Krankenhäuser oder für kleine und mittlere Industrie- oder Dienstleistungs-Unternehmen ist Risikomanagement von Bedeutung.

Die von Austrian Standards jetzt veröffentlichte, neue Normenreihe D 4900 zur Umsetzung der ISO 31000, die Leitlinien für das Risikomanagement beschreibt, umfasst konkrete Anforderungen mit einer Anleitung für private Unternehmen und öffentliche Organisationen.

„Risikomanagement ist weit mehr als das Erstellen von Evakuierungsplänen für den Brandfall. Im Bereich Krisenmanagement beschreibt die neue Normenreihe von Austrian Standards beispielsweise Prozesse, die gerade auf den richtigen Umgang mit unerwarteten Gefährdungen zugeschnitten sind, die Unternehmen trotz präventiver Maßnahmen plötzlich und schwer treffen“, so Martin Voill, Leiter der Arbeitsgruppe Notfall- und Krisenmanagement bei Austrian Standards.

Risiko als Gefahr und Chance

Auch der generelle Zugang zu Krise und Risiko habe sich im neuen Standard weiterentwickelt: Risiko bedeutet nicht nur Gefahr sondern auch Chance, so Voill. „Es geht im Risikomanagement darum, wie Werte systematisch erhalten und neue geschaffen werden können. Der Best Case in der Risikoanalyse soll die positiven Auswirkungen darstellen, die ein Risiko auf eine Organisation oder auf ein System haben kann. Jedes Risiko hat die Chance, zum Treiber von Innovationen zu werden.“

Beispiele liefert die aktuelle Situation: In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns haben viele Unternehmen ihre Webpräsenz überarbeitet oder gar gestartet. Laut der Studie „E-Commerce-Markt Österreich 2020“ von EHI und Statista in Kooperation mit dem Handelsverband ist 2020 im E-Commerce das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt der Kaufkraftabfluss von Österreich ins Ausland von 57 auf 54 Prozent zurückgegangen.

„Bei dieser Entwicklung drängte es sich auf, eine Harmonisierung von Managementsystemen vorzunehmen. Daraus entstand die ISO High Level Structure (HLS) for Management System Standards (MSS). Sie enthält nicht nur eine einheitliche Terminologie, sondern auch eine gemeinsame Struktur für Managementsysteme“, so Bruno Brühwiler, ehemaliger Vorsitzender des ISO-Komitees für die ISO 31000.

 

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