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Business, Motor, Steuer

Autozulieferer fallen im globalen Wettbewerb zurück

Johannes Schneider ©Strategy& Österreich

Wien. Laut einer Studie von PwC fallen die Automobilzulieferer aus Österreich und Deutschland derzeit im internationalen Wettbewerb zurück.

Demnach kamen deutsche Lieferanten im Jahr 2022 im Schnitt auf 13% Umsatzwachstum. Damit bilden sie das globale Schlusslicht, weit abgeschlagen hinter dem Rest Europas (21%), Asien (23%) und Amerika (25%), heißt es. Auch bei der Profitabilität landen sie mit 3,9% EBIT-Marge auf dem letzten Platz.

„Seit 2019 haben die deutschen Zulieferer 2,7 Prozentpunkte Weltmarktanteil eingebüßt – so viel, wie sie zuvor in 20 Jahren mühsam hinzugewinnen konnten. Zugleich nimmt der Kapitalstock deutscher Zulieferer seit Jahren ab, was ein Indikator für drohende weitere Marktverluste sein könnte“, so Henning Rennert, Studienautor und Partner bei Strategy& Deutschland, der Strategieberatung von PwC.

Branche global auf Wachstumskurs

Auf globaler Ebene gelang der Zuliefererbranche laut Studie eine Trendwende, und sie knüpfte zumindest beim Umsatz an die erfolgreichen Zeiten vor den vergangenen Krisen an:

  • Im Jahr 2022 konnten die weltweiten Top-Zulieferer ihren Umsatz um durchschnittlich 20% steigern.
  • Der österreichische Zulieferer Benteler konnte ein Plus von 22,91% erzielen.

Weil sie ihre inflationsbedingt gestiegenen Kosten aber nur eingeschränkt an die Autobauer weiterreichen konnten, blieben die Margen laut PwC niedrig und nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte ab.

Vermehrt asiatische Anbieter

Im globalen Wettbewerb drängen vermehrt asiatische Anbieter auf den Markt, heißt es. Mit „enormen Innovations- und Investitionsvorsprüngen“ im Bereich Elektromobilität setzen sie die bisherigen Top-Zulieferer laut Studie unter Druck und erobern zunehmend Spitzenplätze im Ranking der umsatzstärksten Zulieferer:

  • Zwei südkoreanische Batteriehersteller schaffen demnach auf Anhieb den Sprung unter die Top-30,
  • der chinesische Batteriehersteller CATL belegt bereits Platz zwei.

Im Ranking der Top-Zulieferer im deutschsprachigen Raum ist Robert Bosch erneut auf dem Spitzenplatz, gefolgt von ZF Friedrichshafen und Continental. Infineon klettert bei den DACH-Zulieferern auf Rang 6, Benteler rutschte von Rang 7 auf Rang 10 ab.

Spitzenreiter bei Innovationsinvestitionen

Im Ringen um bröckelnde Weltmarktanteile setzen die deutschen Automobilzulieferer laut Studie vor allem auf traditionelle Innovationskraft. Bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung liegen sie weiterhin sowohl gemessen in absoluten Werten als auch relativ zum Umsatz an der Spitze. Trotz geringem Umsatzwachstum investierten sie im vergangenen Jahr 15,9 Mrd. Euro – und liegen damit vor Asien (15,3 Mrd.), dem Rest Europas (8,2 Mrd.) und Amerika (3,6 Mrd).

„Die hiesigen Zulieferer investieren aktuell so viel wie noch nie in Forschung und Entwicklung. Damit diese Investitionen auch Früchte tragen, sollten sie ihre Technologieentwicklung allerdings noch stärker auf den Marktbedarf sowie die Situation im Wettbewerb ausrichten, statt längst gesetzten Trends wie im Batteriegeschäft hinterherzulaufen“, so Johannes Schneider, Partner bei Strategy& Österreich.

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